Mulchverfahren für den Gemüsebau
Während zwei Jahren hat ein Team des TFZ Straubing ein umweltfreundliches, biobasiertes Mulchverfahren für den Gemüsebau entwickelt, das als Alternative zu Herbiziden die Unkräuter in Schach halten soll.
29.07.2023
Das Förderzentrum im Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe (TFZ) im bayrischen Straubing arbeitet seit zwei Jahren an einem praxistauglichen Ansatz, mit einem Mulchverfahren das Aufkommen von Unkräutern im Gemüsebau zu verhindern. Bei diesem Verfahren wird eine flüssige Zwei-Komponenten-Mischung auf Basis nachwachsender Rohstoffe in Bahnen auf die Beete aufgetragen, die zu grossen Teilen aus Wasser, Pflanzenöl sowie weiteren natürlichen Gelier- und Bindemitteln besteht. Die Ausbringung geschieht durch ein speziell entwickeltes Gerät, das mit einem kombinierten Front- und Heckanbau am Traktor angebracht wird. Dieses wurde in Kooperation mit dem Landmaschinenhersteller Amazone und seinem Tochterunternehmen Schmotzer Hacktechnik ausgearbeitet. Mithilfe verschiedener Düsen werden die beiden flüssigen Komponenten beim Ausbringen miteinander vermengt.
Durch das fehlende Sonnenlicht werden Unkräuter in ihrer Keimung und im Wachstum gehindert, das angebaute Gemüse so vor konkurrierenden Pflanzen geschützt. Nach der Funktionszeit baut sich das Mulchmaterial biologisch ab und hinterlässt keine Rückstände auf dem Feld. Das Verfahren soll perspektivisch auch im Bio-Landbau einsetzbar sein und könne zudem dazu beitragen, die Bodenfeuchte zu regulieren. Darüber hinaus werden keine fossilen Rohstoffe genutzt, Plastikmüll fällt also nicht an.
In den vergangenen zwei Jahren hat das Forschungsteam zahlreiche Feldversuche in Bayern vorgenommen und die Rezeptur des Materials, die Abbaubarkeit, die Eignung für verschiedene Gemüsearten sowie mögliche Wechselwirkungen mit anderen Tieren oder Pflanzen untersucht. Das Material habe in den meisten Fällen eine deutliche unkrautunterdrückende Wirkung bewiesen und sich ohne negative Auswirkungen auf die Umwelt biologisch abgebaut, heisst es beim Forschungsteam. In einem zweiten Projekt soll das Verfahren nun hinsichtlich technischer und ökonomischer Aspekte für die Praxis in landwirtschaftlichen Betrieben optimiert werden.
eng