Autonome Fahrzeuge: Viele suchen den Fahrer

Passanten reagieren sehr unterschiedlich auf fahrerlose Fahrzeuge. Das zeigt ein Versuch der Empa.

22.08.2022

Die Empa untersuchte gemeinsam mit dem Beratungsbüro EBP und dem Fachverband Fussverkehr Schweiz im Frühjahr 2022 in Thalwil (ZH), wie Passanten auf automatisierte Fahrzeuge reagieren. Der dafür verwendete Einparkassistent ist das erste in der Schweiz zugelassene System, das ein Fahrzeug bewegt, ohne dass sich jemand im Fahrzeug befindet. Was die Forscher bereits am ersten Versuchstag feststellten, ist, dass viele Leute auf das fahrerlose Fahrzeug reagieren und den Blickkontakt zu einer Person suchen, die das Auto im Griff hat. Diese Feststellung sei in den Interviews bestätigt worden: Knapp 70% der Befragten erkannten das fahrerlose Auto, und 60% der Interviewten sahen die verantwortliche Person oder haben sie aktiv gesucht.

Die Reaktionen der Passantinnen und Passanten fielen je nach Alter unterschiedlich aus. So suchten ältere Passanten den Blickkontakt zu einer verantwortlichen Person häufiger als junge. Zudem hatten ältere Menschen mehr Angst vor der neuen Technologie, wohingegen jüngere Menschen annehmen, dass die Technik funktioniert, oder sie zeigen sich davon kaum beeindruckt. Die Ergebnisse weisen zudem auf eine Wissenslücke in der Bevölkerung hin: Nur gerade für jeden fünften Befragten war das Thema «automatisiertes Fahren» nicht ganz neu. Vielen Personen ist noch nicht bewusst, dass fahrerlose Technologien in der Schweiz bereits zugelassen sind. Das Projektteam empfiehlt hier beispielsweise eine Informationskampagne als mögliche Massnahme, um die Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren.

Auch interessant: Etwa gleich viele Personen stehen automatisierten Fahrzeugen neutral bis positiv, beziehungsweise negativ gegenüber.