Von der Handarbeit bis zum Robotereinsatz

Eine Umfrage zu den eingesetzten Maschinen und Geräten zeigt die technische Bandbreite auf Schweizer Landwirtschaftsbetrieben auf.

22.10.2021

Agroscope hat zur Erfassung des Status Quo der Mechanisierung und Automatisierung zwischen Januar und März 2018 eine schriftliche Befragung durchgeführt. Im Gegensatz zum Pflanzenbau werden in der Tierhaltung auch bei grösseren Tierbeständen noch viele Arbeitsschritte manuell durchgeführt. In der Milchviehhaltung beispielsweise werden viele praxisübliche Arbeitsabläufe entweder von Hand erledigt oder in Kombination von manuellen und mechanisierten Verfahren. Dies ist unter anderem bei der Fütterung von Rau- oder Kraftfutter oder beim Eingrasen mittels Motormäher der Fall. Im Gegensatz dazu ist aber auch gerade in der Milchviehhaltung die kommerzielle Verfügbarkeit von Robotern zum Melken, Entmisten oder Futternachschieben bereits etabliert. Dennoch sind auf den 253 milchviehhaltenden Betrieben, die an der Umfrage teilgenommen haben, nur 14 Melkroboter im Einsatz. Demgegenüber gab fast jeder fünfte Teilnehmende an, eine Eimermelkanlage zu nutzen.
In der Haltung von Schweinen und Geflügel ist der Anteil an Handarbeit generell geringer. Besonders die Steuerung des Stallklimas und der Fütterung ist grossenteils automatisiert; die entsprechende Technik ist schon lange verfügbar.
Die Umfrage belegt, dass die Schweizer Landwirtschaft, geprägt durch ihre eher kleinstrukturierten und diversifizierten Betriebe, eine grosse Bandbreite von der Handarbeit bis zum Robotereinsatz aufweist. Vor allem im Bereich der Automatisierung und Digitalisierung können in Zukunft Veränderungen erwartet werden. Die Erfassung des Status Quo der eingesetzten Mechanisierung ist ein wichtiger Baustein, um das Voranschreiten des mechanischen, organisatorischen und digitalen Fortschritts sichtbar zu machen und wichtige Informationen für die Weiterentwicklung von nachhaltigen Produktionssystemen in der Landwirtschaft zu liefern.
eng