Tempo für Treibstoff-Alternativen gefordert
Die Landtechnikindustrie will auf klimafreundliche Dieselkraftstoff-Alternativen setzen, um Abgasemissionen nachhaltig zu minimieren.
25.01.2025
Damit der Umstieg auf klimafreundliche Dieselkraftstoff-Alternativen gelinge, komme es darauf an, Tempo zu machen, sagte Fendt-Chef Christoph Gröblinghoff im Rahmen einer Dialogrunde mit deutschen Bundespolitikern auf der Grünen Woche in Berlin. Dabei gelte es, Anreize zu schaffen, die biogene und synthetische Kraftstoffe im ackerbaulichen Maschineneinsatz attraktiv machen. «Für leistungsstarke Traktoren und Erntemaschinen bleibt der Verbrennungsmotor nämlich auch in Zukunft unentbehrlich», erläuterte Gröblinghoff. Nachhaltige, flüssige Kraftstoffe seien die beste Alternative, um CO2-Emissionen effektiv und schnell zu reduzieren. «An einem intelligenten Energiemix, der alle verfügbaren, nachhaltigen Kraftstoffoptionen berücksichtigt, geht kein Weg vorbei», wurde weiter betont. Neu- und Bestandsmaschinen würden von dieser Sofort-Lösung gleichermassen profitieren. Dies auch deshalb, weil bestehende Landmaschinen- und Traktorenflotten oft mehr als 20 Jahre im Einsatz seien. Ein weiterer wichtiger Vorteil alternativer, flüssiger Kraftstoffe sei, dass sie mit der vorhandenen Infrastruktur auf Höfen und im ländlichen Raum vollständig kompatibel seien, betonte Peter Weiss, Bereichsleiter für Selbstfahrtechnik der Maschinenfabrik Bernard Krone.
Als eine vielversprechende und am Markt verfügbare Option wurden im Rahmen dieser Diskussion hydrierte Pflanzenöle aus Reststoffen (HVO) genannt. Mit ihnen könnten schon heute bis zu 90% der CO2-Emissionen im Vergleich zu fossilen Treibstoffen eingespart werden, direkt und ohne Umwege. Entsprechende Mengen seien bereits verfügbar.
Daneben gelte Biodiesel, auch aus heimischer Produktion, als vielversprechende Ergänzung des klimafreundlichen Kraftstoffportfolios von morgen. Nicht vergessen werden dürften zudem synthetische Kraftstoffe aus grünem Strom, sogenannte E-Fuels. Leistungsstarke Landtechnik brauche flüssige und gasförmige Energieträger in Verbindung mit dem Verbrennungsmotor. Batterieelektrische Antriebe hingegen würden sich nur für den hofnahen Einsatz und für Sonderkulturen eignen, während leistungsstarke und hocheffiziente Traktoren für schwere Feldarbeiten sowie Erntemaschinen für Feldfrüchte, Grünfutter und Heu anforderungsbedingt nicht elektrifiziert werden können. «Die Leistungsgrenze für elektrisch betriebene Landtechnik liegt bei 100 Kilowatt. Daher lassen sich nur kleinere Traktoren, Hoflader oder Geräte elektrifizieren», resümierte Fendt-Chef Gröblinghoff.