Schweinestall der Zukunft: emissionsarm und tierfreundlich zugleich

Im Kanton Luzern wurde gestern ein «Muster-Schweinestall» vorgestellt, der die Geruchs- und Ammoniakemissionen stark reduziert.

12.03.2024

Am Montag, 11. März 2024, wurde im luzernischen Ufhusen im Rahmen des «Ressourcenprojekt Ammoniak und Geruch Zentralschweiz» der erste «Muster-Schweinestall» einem breiten Publikum vorgestellt, der Geruchs- und Ammoniakemissionen stark reduziert und dennoch tierfreundlich betrieben werden kann. Auf dem Schweinebetrieb in Ufhusen ergänzte die Familie von Kaspar Sigrist den bestehenden Schweinestall mit einem Anbau des Abferkelstalls und einen Erweiterungsbau des Jagerstalls. Das Einsparpotenzial für die Ammoniakemissionen liegt beim Stall Sigrist bei 70 Prozent, schreiben die Projektverantwortlichen. Folgende Massnahmen reduzieren bei Sigrists die Ammoniakemissionen:

 

  • Niedrige Temperatur: Ansaugen von Zuluft aus dem Schatten und Zuluftkühlung mit Cool-Pad
  • Zuluftführung aus dem Hohlraum unter dem Jagerstall
  • Impulsarme Zuluftführung mit Riesenkanallüftung (niedrige Luftgeschwindigkeit über versschmutzten Flächen)
  • Biowäscher bei zwangsbelüfteten Ställen
  • Stickstoff-angepasste Fütterung

Hinter dem Projekt «Ressourcenprojekt Ammoniak und Geruch Zentralschweiz» steht eine breite Trägerschaft, bestehend aus dem Luzerner Bäuerinnen- und Bauernverband (LBV), den Zentralschweizer Landwirtschafts- und Umweltämtern, dem Zentralschweizer Bauernbund und der Gemeinde Hohenrain. Bereits im Vorjahr wurde im Rahmen dieses Projekts der erste «Muster-Rindviehstall» präsentiert. Bis 2025 sollen weitere Musterställe für Rindvieh und für Schweine fertiggestellt werden. Interessierte Bäuerinnen und Bauern können sich bei der Projektleitung melden. röt
Video: Schweinestall der Zukunft
Bild: Betriebsleiter Kaspar Sigrist vor dem Biowäscher zur Reinigung von Abluft. (Bild: Monique Wittwer)