Niedrigwasser im Rhein

Aufgrund des tiefen Pegelstandes im Rhein können die Schiffe derzeit nur rund ein Drittel der üblichen Ladung mitnehmen. Das hat Auswirkungen auf die Dünger- und Treibstoffpreise in der Schweiz.

02.08.2022

Der Rheinpegel sinkt und sinkt. In Kaub steht der Pegel am Dienstag, 2. August, bei 61 Zentimetern (der mittlere Wasserstand dort beträgt 2,24 m). Der Kauber Pegel mit seiner Engstelle ist der wichtigste Pegel für die Rheinschifffahrt auf dem Mittelrhein, insbesondere für die Strecke zwischen Koblenz und Bingen. Ein tiefer Pegelstand, wie er jetzt gemessen wird, hat Auswirkungen auf den Schiff-Transport von Gütern wie Dünger und Erdöl in die Schweiz. Denn der Pegel ist massgebend dafür, ob die Schiffe zwischen Rotterdam und Basel wirklich mit voller Ladung fahren können oder nicht. Schon seit Tagen können die Schiffe nicht mehr voll beladen werden. Frachtschiffe könnten derzeit nur rund ein Drittel der üblichen Ladung mitnehmen, melden Medien in Deutschland. Weniger Ladung oder gar keine Schiffahrt, beides führt zu höheren Preisen, weil vermehrt auf die Strasse oder auf die Bahn ausgewichen werden muss.

Der Transport mit dem Schiff ist bei Schifffahrtstauglichen Pegelständen am günstigsten. Ein Schiff kann über 1000 Tonnen Material laden und die Kosten für einen Transport auf dem Wasser betragen beim Dünger ungefähr ein Drittel der Kosten, die auf der Strasse entstehen. Laut Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) wird rund die Hälfte der Düngereinfuhren in die Schweiz mit Schiffen über den Rhein abgewickelt. 40 % werden über die Strasse in die Schweiz befördert. Rund 20 Kilotonnen (8,3 %) werden mit der Bahn eingeführt. Der Luftverkehr spielt bei den Düngereinfuhren keine nennenswerte Rolle.
röt (Mit Material von Landor und dem Bauernverband SBV, Bild: Landor.ch)