Mit Lasertechnik Handjätstunden senken
Der Einladung zur Flurbegehung «Lasertechnik gegen Unkraut» in der Nähe von Raperswilen (TG) folgten rund 100 Personen aus dem In- und Ausland. Mit den leichten Robotern von Caterra und Launel standen zwei unterschiedliche Maschinen im Einsatz, die jedoch beide mit Lasertechnik das Unkraut bekämpfen.
11.09.2024
Es leuchtet, zischt und schon ist das Unkraut bekämpft. Langsam fährt der Laserweeder von Launel AG in einer Fahrbreite von 6 m über den Acker. Bei Caterra sieht man aufgrund des Schutzvorhanges nicht viel, dann ruckelt es und die Maschine fährt einen kleinen Schritt vorwärts, bevor sie wieder stehen bleibt und am neuen Ort dem Unkraut an den Kragen geht. Auch wenn die Kernidee, dieselbe ist, Handjätstunden mit Laser und Einsatz von Kameras sowie von künstlicher Intelligenz zu reduzieren, könnten die beiden Maschinen unterschiedlicher nicht sein.
«Wir haben uns lange Zeit mit der Lasertechnik beschäftigt und geschaut, was es auf dem Weltmarkt bereits gibt» erklärt Marco Keller von Launel. Die Entscheidung fiel auf den «Laserweeder» von Carbon Robotics aus den USA. Bereits in diesem Sommer stand die Maschine auf zahlreichen Feldern im Einsatz. Keller sagt: «Aufgrund der Bodenverhältnisse war es nicht einfach, aber wir sind zufrieden». Denn der Laserweeder ist 4,5 t schwer. Launel ist jedoch dabei, einen Geräteträger zu entwickeln, um die Belastung für den Boden zu reduzieren. Damit die Maschine ihre volle Schlagkraft entwickeln kann, ist ein gutes Zeitmanagement unabdingbar. Idealerweise befindet sich das Unkraut im Keimblatt bis 2-Blattstadium, denn dann ist es möglich ein Hektar innerhalb von 3-5 Stunden zu jäten. Für die Berechnung der Kosten gibt es für Keller eine einfache Faustregel: «Diese liegen bei rund 1 Rp. pro Unkraut: «Wir empfehlen deshalb dem Kunden zuerst, seine Unkräuter im Bearbeitungsbereich auf einer kleinen Fläche zu zählen und dann hochzurechnen».
Bei Caterra laufen aktuell noch verschiedenen Testphasen. «Unser Lasergerät funktioniert autonom und bewegt sich sehr langsam vorwärts», erklärt Aurel Neff von Caterra. Die Tests in diesem Jahr auf unterschiedlichen Kulturen seien erfreulich. «Unser Ziel ist es, dass die Maschine mit ihrem Gewicht unter 300 kg bleibt». Kein einfaches Unterfangen, denn das Ziel hat Einfluss auf Akku-Grösse und somit auch auf die Leistungsfähigkeit des Lasers, weshalb die kleine Maschine ca. drei Tage für eine Hektare aufwenden muss. «Deshalb empfehlen wir gleich mehrere Maschinen auf einem Feld einzusetzen.» Denn auch bei Caterra gilt, je früher das Unkraut erkannt wird, desto effektiver ist das Lasern. Um dies möglich zu machen, können bei Caterra im kommenden Jahr die Maschinen gemietet werden.
Die Besucherinnen und Besucher zeigten sich interessiert bei der Präsentation auf dem Feld. «Ich denke, beide Maschinen haben Potenzial, da sie unterschiedliche Kundengruppen ansprechen,» sagt Daniel Fröhlich, Leiter der Bio-Beratung am Arenenberg. Für ihn hat nun jedoch oberste Priorität, dass Bio Suisse die Richtlinien entsprechend anpasst. Damit das Laserverfahren nicht nur mit einer Übergangsbewilligung biokonform ist. Agro Marketing Thurgau AG