Mit alter Technik Notstromgenerator antreiben

An einer grossen Ausstellung alter Land- und Dampftechnik in Guntmadingen (SH) war auch eine dampfbetriebene Stromerzeugungsanlage für den Pferdezug zu bewundern.

14.08.2022

Aktuell wird viel über knapp werdende Energieversorgung im kommenden Winter diskutiert. Brennholz wird im grossen Stil gehamstert und auch Notstromgeneratoren sind gefragte Geräte, um allenfalls einem möglichen Blackout auszuweichen. Auch bereits vor über 130 Jahren machte man sich über alternative Stromproduktionsmöglichkeiten Gedanken und baute dampfbetriebene Stromerzeugungsanlagen, die mobil überall eingesetzt werden konnten.
Am diesjährigen nationalen Treffen der Freunde alter Landmaschinen im Schaffhauserischen Guntmadingen (13./14. August) war ein solches Unikat als vierrädriger Maschinenwagen ausgestellt. Der bekannte Innerschweizer Traktorenhersteller Sepp Knüsel präsentierte eine liebevoll bis ins kleinste Detail originalgetreu restaurierte dampfbetriebene Stromerzeugungsanlage für den Pferdezug aus französischer Produktion. Diese kam dabei zur Stromproduktion für elektrische Beleuchtungen zum Einsatz. Für heutige Begriffe wäre die aber etwas zu gross und auch für den rasch benötigten Einsatz zu langsam, weil zuerst der Dampfkessel mit Holz oder Kohle aufgeheizt werden müsste.
Die 1889 gebaute, 3120 kg schwere Maschine wurde bei Sautter Lemonnier&Cie in Paris gebaut und trägt die Produktionsnummer 91. Der mit der Nummer 886 bezeichnete Generator wurde bei Henry Chapman ebenfalls in Paris hergestellt. Am 13. April 1889 erhielt der Dampfkessel De Dior, Bouton, Trépardoux in Paris  sein erstes Gütezeichen.
Als Bauart wird der Dampfgenerator von einem 3-Zylinder-Sternmotor angetrieben. Der Generator weisst dabei eine Leistung von 8 kW (10 PS) auf und kann Gleichstrom mit einer Spannung von 36 Volt erzeugt werden.

RoMü