Leitern sicher anstellen

Neben dem Leitern-Check ist auch die sichere Arbeitsweise und gutes Schuhwerk wichtig für eine unfallfallfreie Ernte.

12.07.2021

Die Kirschensaison ist zwar schon fast vorbei, doch auch vor der kommenden Obsternte sollten die Leitern (siehe frühere Meldung im Newsticker) noch einmal gecheckt werden. Aber auch der richtige Umgang mit den Leitern ist nicht zu unterschätzen. Die meisten Leiternunfälle geschehen, weil sich die Leiter dreht, bewegt oder abrutscht. Für Leitern im Obstbau sind metallene Spitzen erforderlich, die ein sicheres Verankern im Erdreich ermöglichen. Mehrzweckleitern können mit verstellbaren Leiternspitzen ausgerüstet und so ausserhalb der Erntezeit auch auf befestigten Untergründen verwendet werden.

Der richtige Anstellwinkel für Leitern beträgt ungefähr 70° und kann einfach durch den «Ellbogentest» festgestellt werden: dazu stellt man sich am Fussende der aufgestellten Leiter zwischen die Holme. Der auf Schulterhöhe vom Körper weggestreckte Ellbogen soll dabei genau auf die Leiter treffen.

Das Anbinden der Leiter an tragfähigen Ästen mit Klemmgurten, Stricken oder anderen geeigneten Hilfsmitteln ist eine einfache Massnahme, die die Standsicherheit stark verbessert. Damit das Anbinden der Leiter zur Routine wird, sollte zu Beginn der Erntearbeiten jede Leiter mit den entsprechenden Hilfsmitteln ausgerüstet werden. Spitze oder gefährliche Gegenstände unter dem Baum werden vor dem Arbeitsbeginn entfernt.

Pflückgeschirre sollten mit einem Gurt/Haken am Körper befestigt sein, damit beim Auf-/Abstieg beide Hände zum sicheren Griff an der Leiter sind. Bei Arbeiten auf Leitern gilt grundsätzlich die 3-Punkte-Regel: dies bedeutet, dass entweder 1 Hand und 2 Füsse auf der Leiter sind oder 2 Hände/1 Fuss.

Stabile Schuhe mit einer rutschsicheren, festen Sohle geben auf der Leiter einen besseren Halt und vermindern das rasche Ermüden der Füsse.
Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft, BUL