Klimafreundliche Treibstoffe

Synhelion und die Empa führen ein Forschungsprojekt für die Weiterentwicklung eines Hochtemperatur-Energiespeichers durch, der ein zentraler Bestandteil bei der Herstellung von klimafreundlichen solaren Treibstoffen ist.

19.07.2021

Synhelion SA mit Sitz in Lugano, 2016 gegründete, setzt eine Vision aus der Gründerzeit um und macht zusammen mit der Eidgenössischen Materialprüfungsanstalt EMPA einen nächsten Schritt hin zu klimafreundlichen Treibstoffen. Synhelion stellt nachhaltige Treibstoffe wie Benzin, Diesel und Kerosin her, die mit herkömmlichen Verbrennungsmotoren und Flugzeugtriebwerken kompatibel sind. Für die Herstellung dieser synthetischen Treibstoffe hat das Spin-off der ETH Zürich ein solar-thermochemisches Verfahren entwickelt, das auf Prozesswärme aus konzentriertem Sonnenlicht basiert. Damit die chemischen Reaktoren für die Herstellung von synthetischen Treibstoffen rund um die Uhr betrieben werden können, wird ein kosteneffizienter Hochtemperatur-Wärmespeicher (TES für thermische Energiespeicher) benötigt. Dieser speichert einen Teil der Solarenergie für die Nacht oder für bewölkte Perioden und ermöglicht somit einen kontinuierlichen Betrieb der Reaktoren. Auf dem Markt sind derzeit noch keine TES erhältlich, die mit den hohen Temperaturen, den Zykluszeiten und dem Wärmeträgerfluid der Synhelion-Technologie kompatibel sind. Aus diesem Grund entwickelt Synhelion die Feststoff-Wärmespeicher-Technologie selbst weiter. Damit wird erstmals das Speichern von solarer Hochtemperatur-Wärme von über 1'000°C auf günstige und skalierbare Weise ermöglicht.
Nach den Worten von Lukas Geissbühler, Leiter der Abteilung Thermische Systeme bei Synhelion, ist der Thermische Energiespeicher im Vergleich zu Batteriespeichern viel günstiger und umweltfreundlicher. Thomas Graule, Leiter der Forschungsabteilung «Hochleistungskeramik» an der Empa betont, dass man mit diesem Forschungsprojekt an zahlreiche Schweizer Cleantech-Innovationen der letzten Jahre anknüpfe. Mit diesem Know-how zur Entwicklung und zum Einsatz technischer Keramiken unter extremen Temperatur- und Korrosionsbedingungen schaffe man einen Mehrwert für die Schweizer Industrie.