Keine Rückläufigkeit bei tödlichen Unfällen

In der Erhebung der Unfallmeldungen aus der Landwirtschaft wurden im vergangenen Jahr 29 tödliche Unfälle erfasst. Der Vergleich mit Zahlen aus den Vorjahren zeigt keine Rückläufigkeit auf.

28.01.2020

2019 hat die Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft (BUL) 29 tödliche Unfälle im Zusammenhang mit der Landwirtschaft aus Medien- und Polizeiberichten erhoben. Gegenüber der extrem hohen Anzahl an tödlichen Unfällen (46) im 2018 ist diese Zahl nun deutlich tiefer, entspricht jedoch dem Mittelwert der erfassten Fälle aus den Jahren 2013-2017 mit durchschnittlich 29 tödlichen Unfällen/Jahr. Es kann daher nicht von einer Rückläufigkeit der tödlichen Unfälle in der Landwirtschaft gesprochen werden.
Fünf Personen verloren ihr Leben aufgrund eines Fahrzeugsturzes mit Überschlag im Gelände oder infolge Abkommen von der Fahrbahn, eine Person wurde vom Fahrzeug überrollt. Weitere Unfallursachen waren Forstarbeiten (4), Verschüttet werden in Baugruben (2), Stürze von Leitern (2), Getroffen werden von fallenden Grossballen (2), Ersticken in Güllegasen (2) sowie Stürze im Gelände oder in Gebäuden (6). Eine Person wurde beim Entladen eines Anhängers von der Ladung erdrückt.
Im Zusammenhang mit landwirtschaftlichen Ereignissen haben zwei Drittpersonen ihr Leben verloren. Die Gründe waren eine Kollision mit Tieren auf der Fahrbahn sowie die Kollision eines Motorrades mit einem landwirtschaftlichen Fahrzeug.
Verzeichnet wurden auch zwei tödliche Kinderunfälle infolge Ertrinkens sowie einer Kollision im Strassenverkehr.
Für landwirtschaftliche Unfälle besteht keine Meldepflicht, daher können keine statistisch verlässlichen Aussagen gemacht werden. Ein Vergleich der eingegangenen Meldungen des vergangenen Jahrs mit den Vorjahren zeigt jedoch keine rückläufige Tendenz.

Präventionsschwerpunkt Sicherheitsgurt
Eine Arbeitsgruppe der Landwirtschaftskammer des SBV lanciert im Januar 2020 in Zusammenarbeit mit der BUL die Sensibilisierungs-Kampagne «Schon geschnallt?». Mit konsequenten Tragen der Sicherheitsgurte auf landwirtschaftlichen Fahrzeugen soll die Anzahl der tödlichen Unfälle bei Fahrzeugstürzen verringert werden.
Die Beratungs- und Weiterbildungsangebote der BUL zur landwirtschaftlichen Unfallprävention stehen allen Betrieben offen und helfen, Risiken im Arbeitsalltag zu minimieren.

BUL

Bild: Kapo TG