«Keine Antriebsalternativen in Sicht»

Verbrenner-Aus: Der VDMA Landtechnik fordert Investitionen in Forschung, Entwicklung und Produktion von klimafreundlichen Verbrennungsmotoren für den Agrarsektor.

27.06.2022

«Sollte sich die geplante EU-Flottenregulierung für PKW und leichte Nutzfahrzeuge in der aktuell geplanten Form durchsetzen, könnte dies mittelbar auch weitreichende Konsequenzen für die Agrarwirtschaft haben», sagt Tobias Ehrhard, Geschäftsführer des Fachverbandes Landtechnik VDMA. Damit äussert sich Ehrhard zur Entscheidung im EU-Parlament über die geplante Reform der CO2-Flottengrenzwerte, die de facto zum Verbrenner-Aus für PKW und leichte Nutzfahrzeuge führen dürfte (siehe Newsticker vom 9.6.2022). Nun müssten Kollateralschäden verhindert werden.

«Die Auswirkungen der aktuellen EU-Pläne zur Reform der CO2-Flottengrenzwerte auf andere Anwendungsfelder, etwa Landmaschinen und Traktoren, werden in Brüssel offenbar vollkommen ignoriert», sagt Ehrhard. Anders als im PKW-Segment seien Antriebsalternativen zum Verbrennungsmotor insbesondere für schwere und leistungsstarke Landmaschinen keinesfalls in Sicht. 

So würden beispielsweise Mähdrescher aufgrund ihres Einsatzprofils auch in absehbarer Zukunft, auch über das geplante Verbrenner-Aus im Jahr 2035 hinaus, auf flüssige Energieträger mit hoher Energiedichte angewiesen sein. Schliesslich müssen diese Maschinen während der Erntekampagne, die sich nur über wenige Wochen im Jahr erstreckt, nahezu rund um die Uhr verlässlich laufen.

«Was wir jetzt benötigen, sind verlässliche Rahmenbedingungen für nachhaltige Investitionen in Forschung, Entwicklung und Produktion», so die Forderung des VDMA Landtechnik-Geschäftsführers. Denn die Chancen für die klimafreundliche Nutzung von Verbrennungsmotoren, die E-Fuels und Biokraftstoffe beim Einsatz in der Landwirtschaft bieten, würden auf der Hand. Erhard: «Wir wollen sie aktiv nutzen – technologieoffen und ergebnisorientiert.» röt