John Deere wird zur «Smart Industrial Company»

John Deere kündigt mit dem Schritt hin zur «Smart Industrial Company» eine der grössten Restrukturierungen in seiner über 180-jährigen Geschichte an.

29.06.2020

An der Livestream-Pressekonferenz vom letzten Donnerstag ging Markwart von Pentz, Präsident der John Deere Landmaschinensparte, auch kurz auf die Coronakrise und die damit verbundenen Auswirkungen auf die Aufträge bei John Deere ein. «John Deere war insbesondere in den Monaten März und April mit einem Auftragseinbruch konfrontiert», sagte von Pentz. Seit Mai hätten die Aufträge wieder zugenommen und mittlerweile sei man auf dem Stand des Vorjahres, zum Teil sogar darüber. Die Werke hätten bei John Deere, je nach Standort, bis zu zwei Wochen stillgestanden. Das sei weniger lang, als andere Hersteller dies tun mussten, so von Pentz.

Der Chef Landmaschinen kündigte beim Livestream auch gleich noch eine der grössten Restrukturierungen in der über 180-jährigen Geschichte von John Deere an. Zukünftig sei John Deere eine «Smart Industrial Company». Das bedeute, dass es nicht mehr nur um die einzelne Maschine gehe, sondern um das Produktionssystem im Ganzen. Der Kunde bekomme keine «Stand Alone» Lösung mehr, sondern alles aus einer Hand und zwar mit dem so genannten «Operation Center». Mit diesem erfolge auch eine stärkere Kooperation mit externen Unternehmen aus dem Bereich Pflanzenschutz, Düngung, Beratung und Softwarelösungen. Über 160 Firmen hätte sich bereits an das «Operation Center» angedockt. Markwart von Pentz spricht dabei von einem riesigen Einsparpotential für die Bauern.

In der zweiten Säule der «Smart Industrial Company» will John Deere noch mehr in die Bereiche Automation, Autonomie, Elektrifizierung und künstliche Intelligenz investieren und dabei «smarte» Maschinen, Systeme und Lösungen entwickeln.

Die Digitalisierung bei John Deere nimmt mit dieser Ankündigung riesige Schritte in die Zukunft. Ziel des Herstellers ist es damit, Komplettlösungen anzubieten. Für die John-Deere-Kunden bedeutet das noch mehr Planungssicherheit und einen noch besseren Überblick über die Produktionskosten, aber vielleicht auch mehr Abhängigkeit von nur einen Hersteller, der damit auch zu immer mehr Daten von den Bauern kommt.