«Herder One» mit Aufbaubunker von Urs Schmid

Mit dem «Herder One»-Mäh-Selbstfahrer und einem 2,30 m breiten Mäh-Lkw gab es diese Woche in Emmen (LU) zwei Spezialmaschinen für Kommunalarbeiten zu sehen.

26.08.2022

Die Firma Urs Schmid AG aus Luzern, bekannt für seine Spezialbauten, Lenktriebachse und Wirbelstrombremse, zeigte diese Woche in Emmen (LU) den Multifunktions-Selbstfahrer «Herder One» für die Pflege und das Mähen von Gräben, Grünstreifen und Böschungen, der seit diesem Frühling beim Lohnunternehmen Kuhn in und rund um die Stadt Zürich eingesetzt wird.

Der Multifunktions-Selbstfahrer «Herder One» des holländisches Herstellers Herder hat eine dreh- und schwenkbare Kabine und verfügt im mittleren Anbauraum über einen 8-Meter-Ausleger mit 360-Grad-Drehung sowie Gebläse zum Aufsaugen des Mähgutes. Damit der Fahrer jederzeit auf alle Arbeitsbereiche beste Sicht hat, kann die Vollsicht-Komfort-Kabine um 180 Grad gedreht und um 90 Grad geschwenkt werden. Gezeigt wurde der «Herder One» bei der Vorführung mit einem längsverschiebbaren 7-Kubik-Bunker, der von Urs Schmid entwickelt worden ist und der optional erhältlich ist. Dank dem Verschieben des Bunkers auf der Längsachse hat es genügend Platz damit die Kabine uneingeschränkt gedreht und geschwenkt werden kann. Der Bunker lässt sich bei Bedarf schnell entkoppeln und absetzen. Das gleiche ist mit dem Mähausleger, der sich ebenfalls schnell vom Fahrzeug demontieren lässt. Wer den Bunker nicht benötigt, kann das gemähte Material über das Gebläse auch in einen mitgezogenen Anhänger überladen. Dazu gibt es Anhängekupplung und Druckluft-Bremsanlage. Die Besonderheit am Mulcher ist, das er über eine Transportschneckeneinheit verfügt. Mit der Schnecke wird das Mähgut zum Absauger geführt. Ein ganzflächiges Absaugen vorne am Boden über die ganze Mulcherbreite ist somit nicht nötig. 

Angetrieben wird der «Herder One» von einem 6-Zylinder-225-PS-Motor von FPT. Die Anbaugeräte sind in die CAN-Bus-Steuerung integriert. Damit werden Schwenkwinkel des Auslegers, der Kabine und der Aufbauten überwacht um Kollisionen zu vermeiden. Dank Allrad und Hundegang sowie grosser Bereifung (600/70 R30) ist der «Herder One» wendig und geländegängig. An der Frontzapfwelle und Fronthydraulik (von Zuidberg) lassen sich weitere Arbeitsgeräte anbauen. Laut Urs Schmid zum Beispiel auch ein 4-Reihen-Maisgebiss. Die Aussenbreite des rund 12-Tonnen schweren Kommunal-Fahrzeugs beträgt 2,50 m bei einer Länge von 4,8 m.

2,30 m breiter Mäh-Lkw mit Hundegang
Gezeigt wurde auch der auf 2,30 m Fahrzeugbreite umgebaute MAN-Lkw, der das Mähen von Autobahnböschungen auf dem Pannenstreifen erlaubt, ohne dass eine Spur gesperrt werden muss. Der hinter der Spezialkabine zentral platzierte Mähausleger mit dem Ökomäher «KMU130» von Herder hat eine Reichweite von 8 m. Gemäht werden kann damit sowohl auf der linken, als auch auf der rechten Seite. Der Kommunal-Mäh-Lkw, der auf den Strassen und Autobahnen der Zentralschweiz zum Einsatz kommt, ist eine Gemeinschafts-Entwicklung mehrerer Firmen, darunter MAN, Toni Maurer GmbH (Türkheim, D) und der Urs Schmid AG.

Um das direkt am Ökomäher abgesaugte Mähgut aufzufangen, hat die Firma Urs Schmid eine 19 m3 grosse Kippmulde konstruiert. Die Absaugung ist in die Fahrzeugsteuerung integriert was für die optimale Befüllung des Bunkers sorgen soll. Am Heckdeckel des Bunkers hat Schmid ein Aufprallkissen angebaut, mit dem mögliche Auffahrunfälle abgedämpft werden können. Alle vier Achsen des Mäh-Lkw’s sind gelenkt. Durch Allradlenkung, Hundegang und möglichem manuellem Lenkeingriff ist der LkW extrem wendig. Die Lenkung kann wahlweise per Lenkrad oder Joystick bedient werden, hydrostatisches Fahren ist von 0 bis 15 km/h möglich. Möglich ist an der Front des Lkw der Anbau einer Schneefräse. Das erlaubt auch im Winter eine Auslastung. röt