Innovative Saatgut-Dampf-Technologie bei Fenaco

Fenaco nimmt in Lyssach die erste Dampfanlage der Schweiz für ökologische Saatgutbehandlung in Betrieb.

31.08.2021

Unter der Marke «ThermoSem» hat die Fenaco Ende August am Standort Lyssach (BE) die erste Dampfanlage in der Schweiz für die ökologische Saatgutbehandlung bei Getreide in Betrieb genommen. Die laut der Fenaco-Medienmitteilung preisgekrönte Technologie bekämpfe Krankheiten am Saatgut und verzichte dabei komplett auf chemisch-synthetische Wirkstoffe. Damit leiste die Fenaco einen wesentlichen Beitrag zum Umweltschutz und zur Reduktion von Pflanzenschutzmitteln, heisst es in der Medienmitteilung.

In der Schweiz wird Saatgetreide vorwiegend gegen Schneeschimmel, Stink- und Zwergbrand sowie Flugbrand behandelt, bisher hauptsächlich mit chemisch-synthetischen Mitteln. Die neue Saatgutanlage nutze das Prinzip der thermischen Saatgutdesinfektion mittels Dampfpasteurisierung und verzichte damit komplett auf chemisch-synthetische Wirkstoffe. Die Anlage kann bis zu 15 Tonnen Saatgut pro Stunde behandeln. Das behandelte Saatgut ist frei von oberflächlichen Pilzsporen und Staub, schreibt die Fenaco. Die Anwendung sei für die Landwirtinnen und Landwirte äusserst sicher und sie schütze den Boden und die Umwelt. Gleichzeitig sei die Behandlung sehr wirksam.

Laut Fenaco werden aktuell in der Schweiz jährlich 19'500 Tonnen Getreidesaatgut chemisch-synthetisch gebeizt. Rund 2600 Tonnen bleiben für den Bio- und IP-Suisse-Markt ungebeizt oder werden mit biologischen Methoden behandelt. «Mit einem Zuwachs von jährlich 10 Prozent wächst der Biomarkt deutlich. Der Biomarkt wird weiterwachsen, auch dank unserer neuen ökologischen Saatgutbehandlung mit Dampf», sagt Jürg Jost, Leiter von UFA-Samen.

Die innovative Dampf-Technologie wurde von der Firma ThermoSeed Global AG entwickelt, einer Tochter der schwedischen Agrargenossenschaft Lantmännen. Für diese Leistung hat die Genossenschaft am 4. Juli 2021 die europäische Auszeichnung für genossenschaftliche Innovation im Bereich natürliche Ressourcen und Biodiversität erhalten. röt