Fehlende Teile, grosse Nachfrage, höhere Preise

«Der Koordinationsbedarf ist gross», sagt Werner Berger, Vorstandsmitglied von Agrotec Suisse, zur aktuellen Liefer- und Preissituation in der Landtechnikbranche.

06.05.2022

«Die Engpässe in den Landtechnikwerken werden immer grösser», sagt Werner Berger, Vorstandsmitglied bei Agrotec Suisse in Aarberg BE dem Branchenverband der Schweizer Landmaschinenhändler mit über 700 Mitgliedern. Es betreffe längst nicht nur Halbleiter und elektronische Chips. Es würden immer mehr auch Reifen, Metallteile und Kabelstränge fehlen. Der Ukrainekonflikt verschärfe diese Situation zusätzlich, betont Berger im aktuellen «Forum» (Nr. 2/2022), dem Mitgliedermagazin von Agrotec Suisse.

Hingegen würde die Produktion der meisten Werke in Europa auf Hochtouren laufen, die Nachfrage sei auf Rekordniveau. Diese Situation erfordere viel Koordinationsbedarf. Denn wenn Maschinen aufgrund von fehlenden Teilen nicht geliefert werden könnten, müssten Ersatzlösungen gefunden werden. Ansonsten sei Geduld und gegenseitiges Verständnis gefragt, so der Geschäftsführer der Serco Landtechnik AG, der bei Agrotec Suisse für das Ressort Wirtschaft und Kommunikation zuständig ist.

Ebenso anspruchsvoll sei für die Landmaschinenbranche die Preisentwicklung bei Maschinen und Ersatzteilen, welche in der Schweiz binnen 12 Monaten zwischen 10 und 20 Prozent teurer geworden seien, schreibt Berger. Erschwerend käme hinzu, dass einige Hersteller Preissteigerungen für bereits bestellte und teilweise verkaufte Maschinen durchsetzen würden, unter Berufung von «höherer Gewalt». Diese Situation sei für jeden Landmaschinenhändler eine grosse Herausforderung. röt

Bild: Werner Berger (Bildmitte) zusammen mit Jörg Studer (links), Präsident von Agrotec Suisse, am Climmar-Congress 2019 in Thun. Rechts von Berger sitzt Climmar-Präsident Erik Hogervorst. Climmar ist der Dachverband der nationalen Branchenverbände der Landmaschinenhändler.