Emissionsmindernde Schweinestall-Technik

In Bätterkinden (BE) wurde der erste ammoniak-reduzierende Tierwohlstall mit Kot-Harn-Trennung in der Schweiz vorgestellt.

23.03.2024

«Mehr Tierwohl und weniger Emissionen müssen kein Widerspruch sein», schreibt der österreichische Stallbau-Spezialist Schauer auf seiner Website, denn seine Stallkonzepte würden ressourcenschonendes Arbeiten mit Freude an der Schweinehaltung verbinden. Das Resultat: Bis zu 56% weniger Ammoniak und bis 80% weniger Staub im Schweinestall.
Auf dem Schweine-Betrieb von Ruedi Bigler in Bätterkinden (BE) wurde ein solches Stallbaukonzept nun erstmals in der Schweiz umgesetzt. Im Mistbereich des Stalles werden Kot und Harn mit einem unterflur-verbauten Entmistungsschrapper mit Harnsammelrinne und Quergefälle rasch getrennt. Der Harn läuft kontinuierlich ins Güllelager ab. Der Kot wird mehrmals täglich ins Güllelager oder auf den Misthaufen abgeschoben. Ammoniak und Gerüche können grösstenteils gar nicht entstehen. In Kombination mit weiteren Massnahmen (z.B. Fütterung und Nachbehandlung der Harn-Fraktion) sollen sogar bis 80% weniger Ammoniakverluste und gut 60% weniger Geruch aus dem Stall möglich sein – und dies ohne teure Luftwäscher-Anlage, wie sie vor allem in geschlossenen Ställen zur Anwendung kommen.

Ammoniak entsteht dann, wenn Kot und Urin aufeinandertreffen. Im Kot kommen in grossen Mengen Mikroorganismen vor, die das Enzym Urease produzieren. Die Urease wandelt den Stickstoff im Urin (Harnstoff) in Ammoniak um. Dieser Prozess läuft sehr schnell ab und dauert weniger als zwei Stunden. Je höher die Temperaturen, desto schneller läuft der Umwandlungsprozess ab.