E-Antriebe im Fokus
Am 46. Wiener Motorensymposiums wurde über E-Antriebe – auch für landwirtschaftliche Anwendungen – diskutiert.
07.06.2025
E-Antriebe sind heute für viele Mobilitätsanwendungen von Relevanz. «Elektrische Antriebe sind dank toller Beschleunigungswerte bei Motorrädern im städtischen Bereich eine attraktive Mobilitätsoption», sagte beispielsweise Stefan Arndt, General Manager des Motorenherstellers BRP-Rotax, anlässlich eines Side-Events am 46. Wiener Motorensymposium. Aber auch für Utility-Anwendungen wie All-Terrain-Vehicles (ATV) für Feuerwehren, Kommunen oder für die Landwirtschaft gewinnen elektrische sowie Hybrid-Antriebe immer mehr an Bedeutung. Elektro-Antriebe erfreuen sich nicht nur aus ökologischen Überlegungen grosser Beliebtheit: «Hohes Drehmoment und somit respektable Beschleunigungswerte sorgen zum Beispiel bei den elektrisch angetriebenen Motorrädern immer wieder für positive Feedbacks der Kunden», betonte Arndt weiter.
Dass sich batterieelektrische Antriebe aber nicht für alle Einsatzbereiche eignen und auch dem Bestreben nach «Net Zero Mobility» nicht zuträglich sind, bestätigte Bernhard Geringer, der bereits seit Anfang 2002 als Professor an der TU-Wien mit Bio-Kraftstoffen experimentierte: «Europa hat zwar das Thema Lithium-Ionen Batterietechnik und damit den Durchbruch der Elektroantriebe völlig unterschätzt, aber es braucht nicht nur eine, sondern alle technisch und wirtschaftlich möglichen Lösungen, um die Dekarbonisierung voranzutreiben und die Mobilität so rasch wie möglich kohlenstoffneutral zu machen.» So gesehen hätten klimaneutrale Kraftstoffe und energieeffiziente Antriebe wie Range-Extender (REX) und Hybrid-Antriebe eine gute Chance, bestätigte der TU-Professor.
Bei Arbeitsmaschinen wie Traktoren wären batterieelektrische Antriebsstränge ebenso sinnvoll, bestätigte Karl Huber, Entwicklungsingenieur bei CNH. «Gerade in Stallungen oder in Gewächshäusern könnte komplett emissionslos gefahren werden», verwies er auf die Tatsache, dass Elektrik abgesehen von der Leistungsbereitstellung, mehrere Vorteile habe. «Zum Beispiel lassen sich Elektromotoren feiner und schneller regeln als hydrostatische Einheiten. In Sachen Leistungsbereitstellung denken wir an verschiedene Optionen, also Verbrenner, Batterie oder auch Brennstoffzelle.» Eine grosse Herausforderung, um solche Lösungen am Markt zu etablieren, seien aber die Kosten: «Herkömmliche Antriebssysteme haben 30 bis 50 Jahre an kommerzieller Entwicklung hinter sich und sind dadurch extrem kosteneffizient im Vergleich zu den elektrischen Ansätzen.» Die Landtechnik sei aber immer schon Pionier gewesen: «Wir sind technisch durchaus sehr bahnbrechend unterwegs und fahren zum Beispiel seit mittlerweile 20 Jahren mit automatischen Lenksystemen, seit rund15 Jahren mit einer Genauigkeit von +/- 20 mm, betonte Karl Huber die Innovationskraft in der Landwirtschaft.
Melzer PR Group, Rudolf J. Melzer