Digitalisierung: Spitzenreiter ist das Smartphone

Mehr als ein Drittel der Schweizer Landwirtschaftsbetriebe setzt laut BFS digitale Technologien ein. Zu den Hemmnissen zählen die Kosten.

23.11.2021

Digitalisierung findet auch in den Landwirtschaftsbetrieben Anwendung. 37% haben in irgendeiner Weise diese Technologie auf ihrem Hof eingeführt – das sind 18'082 von Total 49'363 Betrieben in der Schweiz. Dies geht aus der diese Woche veröffentlichten Landwirtschaftlichen Betriebszählung 2020 des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor. Das Thema Digitalisierung wurde dabei zum ersten Mal befragt. Spitzenreiter ist das Smartphone mit 28% aller Betriebe, während der Einsatz von Drohnen mit 2% und die Vernetzung der Digitalisierung noch ganz am Anfang stehen, schreibt das BFS. 

Das Smartphone ist für mehr als jede 4. betriebsleitende Person (28%) ein wichtiges Entscheidungsinstrument: z.B. zur Krankheitserkennung, zur Steuerung und Kontrolle von Stallklima, zur Fütterung oder zur Bewässerung. Für Arbeiten auf dem Feld wird die neue Technologie bei 14% der Betriebe eingesetzt – wobei der Einsatz von Drohnen mit 2% noch am Anfang steht. Für die Unterstützung in der Tierhaltung nutzen 20% der Betriebe Hilfsmittel aus der digitalen Welt: Hier führt die Tieridentifikation vor der Fütterung. Spezielle Programme wie z. B. Herdenmanagement, Behandlungsjournale oder Feldkalender werden von 23% der Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter verwendet.

Mit der Digitalisierung besteht die Möglichkeit der Vernetzung mit verschiedenen Betriebszweigen sowie mit externen Dienstleistern. Lediglich 4% der Betriebsleitenden schätzen sich «intelligent vernetzt» (Verbindung zum Nutzer oder zur Nutzerin via Schnittstelle) und nur 2% sind mit einem zentralen System verbunden (Verwaltung von mehreren Betriebszweigen). Bezüglich Anschaffungsentscheid war der am häufigsten genannte Grund (14% aller Betriebe) die Verbesserung der Flexibilität und Arbeitsorganisation. Zu den Hemmnissen und Risiken von digitalen Technologien gaben derweil 37% an, die Kosten für die Digitalisierung seien hoch. 35% der Landwirtinnen und Landwirte deklarierten zudem, dass sie in den nächsten 1 bis 3 Jahren in diese Technologien investieren wollen – 12% davon sogar erstmalig. Somit könnte bis in 3 Jahren jeder zweite Betrieb damit arbeiten. röt
Die Grafik zeigt, dass rund 14 Prozent der befragten Betriebe Digitalisierung auf dem Feld anwenden. Die Bodenbearbeitung steht dabei an der Spitze mit einem Anteil von 8 Prozent. (Quelle: BFS)