«CoverSeeder» von Müthing

Agritechnica-Silbermedaille (12/16): System für die Zwischenfruchtaussaat, das alle Schritte in einem Arbeitsgang integriert.

28.12.2021

Agritechnica-Silbermedaille (12/16)
«CoverSeeder» von Müthing GmbH & Co. KG Soest

Die Aussaat von Zwischenfrüchten nach der Ernte war bislang entweder – im Fall von Breitsaat – relativ ungenau und die Bedeckung fehlte häufig oder – bei Drill- oder Direktsaat – relativ aufwändig, da vorher gegebenenfalls eine Bodenbearbeitung oder im Vorfeld der Direktsaat ein gutes Strohmanagement und eine Aufbereitung der Erntereste mittels eines weiteren Arbeitsganges vonnöten sind.

Der «CoverSeeder» vereint erstmalig in einer Weiterentwicklung bereits bekannte Komponenten zu einem neuen System der Zwischenfruchtaussaat, das alle Schritte in einem Arbeitsgang integriert: Für einen gleichmäßigen und homogenen Aufwuchs werden aufbereitete Erntereste mit einer speziellen Kornablage kombiniert. Konkret sorgt ein vorgebauter Striegel für Feinerde und verbessert die Strohverteilung. Ein folgender Schlegelmulcher zerkleinert das Stroh und die Stoppel und legt den Saathorizont über die hohe Saugleistung des Schlegelrotors von bodennahen Ernteresten frei. Das gesamte, so entstandene Gemisch wird über die nachfolgende Säschiene hinweggefördert, welche die Körner auf dem freigelegten Horizont ablegt. Das auf der geräumten Bodenoberfläche abgelegte Saatgut wird anschließend durch das aufbereitete organische Material bedeckt. Nach der Ausbringung und Bedeckung des Saatgutes sorgt eine nachlaufende Prismenwalze über den nötigen Bodenschluss für eine gute Keimung. Die Walze übernimmt auch die Höhenführung des CoverSeeders. Der Verzicht auf intensive Bodenbearbeitung in Verbindung mit einer flächigen Deckschicht aus Biomasse schützt den Boden vor Verdunstung und Erosion und stellt auch bei extremer Trockenheit das notwendige Keimwasser zur Verfügung

Der Müthing «CoverSeeder» ist ein innovatives und vielfältig einsetzbares Gerät, dass die Aussaat und das Ernterestmanagement vereint. Die Geräteinnovation stellt somit einen neuen Baustein für eine zukunftsorientierte und ressourcenschonende Landwirtschaft dar. Im Vergleich zu herkömmlichen und evtl. auch mehrphasigen Verfahren werden bei einer gleichzeitig guten Etablierung der Zwischenfrucht der Energieverbrauch und die nötige Arbeitszeit reduziert und Kosten gesenkt. Durch die Nachzerkleinerung allen oberirdischen Materials wird auch die Feldhygiene optimal berücksichtigt. Da mit Ausnahme der Striegelzinken auf eine Bodenbearbeitung verzichtet wird, bleibt das natürliche Bodengefüge erhalten, was eine frühere Befahrbarkeit auch nach Niederschlagsereignissen ermöglicht. Gleichzeitig wird das Bodenleben geschont und die CO2-Freisetzung sowie Verdunstung und Erosion reduziert. dlg