Assistenzsysteme: Potenzielle Massnahme gegen Traktor-Unfälle

Spurwechsel- und Notbremsassistenten hätten auch auf Traktoren das Potenzial, viele Unfälle zu verhindern. Dieser Ansicht ist der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in einem Fazit zu einer Unfallstudie mit Traktoren.

11.05.2023

Unfälle mit Traktoren kommen verhältnismässig selten vor, dafür ziehen sie aber überproportional häufig schwere und tödliche Verletzungsfolgen nach sich. Allgemein lässt sich feststellen, dass die Unfallschwerpunkte von Traktoren beim Abbiegen, Einbiegen/Kreuzen und beim Unfall im Längsverkehr liegen, wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft GDV im Rahmen einer Unfallstudie* schreibt. Gerade in solchen Situationen könnten moderne Assistenzsysteme als potenziell wirksame Massnahme mithelfen, Unfälle zu vermeiden. Wie der GVD betont, könnten allein kurzfristig umsetzbare Fahrerassistenzsysteme wie ein Vorbaukamerasystem und eine Rückfahrkamera dazu beitragen, dass bereits 20% der Unfälle sowie 19% der Getöteten und Schwerverletzten vermieden werden. Mittelfristig umsetzbare Technologien wie der Spurwechselassistent, der bei Fahrzeugen im toten Winkel oder beim Abbiegen warnt, und der Notbremsassistent würden zusätzlich helfen, eine beträchtliche Anzahl von Unfällen zu vermeiden. Eine Übertragung von in anderen Fahrzeugklassen bereits etablierten Fahrerassistenzsystemen auf landwirtschaftliche Zugmaschinen kann demzufolge als potenziell wirksame Massnahme in die Diskussion eingebracht werden, so das Fazit des GDV. röt (Bild: GDV)
Video Traktoren im Verkehrsunfallgeschehen

*Gemeinsam mit der Allianz Versicherungs-AG und dem Landwirtschaftlichen Versicherungsverein Münster a.G. (LVM) wurden Schadenfälle von landwirtschaftlichen Zugmaschinen dieser beiden Versicherer in einer eigens erstellten Unfalldatenbank gesammelt, analysiert und in einem Forschungsbericht zusammengefasst.