«Damit sehen wir aus wie hochgeschützte Astronauten»

Trotz Bedenken hinsichtlich «Was denken denn die Leute?» ist die persönliche Schutzausrüstung beim Anmischen und Ausbringen von Spritzbrühe wichtig.

18.06.2019

Zur minimalen Schutzausrüstung beim Anmischen von Pflanzenschutzmitteln gehören Gesichtsschutz, chemikalienresistente Handschuhe, Schutzanzug oder Nitrilschürze. Darauf wies letzte Woche Beat Burkhalter von der Beratungsstelle für Unfallverhütung BUL am Stähler-Tag in Deitingen hin.

Bei seinem konkreten Nachfragen, wer denn einen Einweg-Schutzanzug und einen Gesichtsschutz beim Einsatz von Pflanzenschutzmittel anziehe, war die Reaktion unter den Besuchern gering. Nur einige wenige sagten, dass sie einen Schutzanzug anziehen würden. Wieso das so ist, darüber gab niemand genau Auskunft. Klar, manchmal, wenn viele Leute zuhören, will sich auch niemand äussern.

Aufhorchen und für zustimmendes Kopfnicken sorgte dann aber das Argument eines Besuchers. Dieser meinte: «Wenn wir Bauern einen Schutzanzug und einen Gesichtsschutz bei der Arbeit mit der Feldspritze anziehen, sehen wir doch aus wie Astronauten, die gegen alles geschützt sind. Die Leute, die uns dann so sehen, meinen dann sicher, dass wir da hochgiftiges Zeugs rauslassen und in Zeiten von Trinkwasserinitiative und Ökologisierung sei das nicht gerade vertrauenswürdig.»

Das könne durchaus diesen Eindruck vermitteln, sagte Beat Burkhalter von der BUL. Trotzdem sei der persönliche Schutz wichtig. Vor allem beim Arbeiten mit dem konzentrierten Mittel. Er verwies darauf, dass das grösste Gesundheitsrisiko beim Anmischen des Konzentrats mit der Spritzbrühe bestehe. Jeglicher Kontakt mit dem konzentrierten Pflanzenschutzmittel sei deshalb zu vermeiden. 90 Prozent werde über die Haut, vor allem über die Hände, aufgenommen.