Uni Hohenheim und Bosch setzen auf Sensoren sowie künstliche Intelligenz

Forscher der Universität Hohenheim arbeiten zusammen mit Experten der Firmen Bosch und Cubert an Sensoren und Software, die Pflanzenkrankheiten erkennen und berechnen, ob und wo es sich lohnt das Feld zu behandeln.

13.09.2019

Ziel der Forschungsarbeiten soll gemäss einer Medienmitteilung ein Prototyp für die Erkennung von Pilzkrankheiten bei Zuckerrüben sein. Es seien vor allem die Rübenblätter, die von der Pilzkrankheit Cercospora befallen werden. Damit beschädigt der Pilz die Energiequelle der Zuckerrübe. Welche Rüben wie stark befallen sind, lässt sich an der Farbe der Blätter ablesen. Denn die verfärben sich mit fortschreitender Krankheit zunehmend gelb. Hier setzt das Projekt «Smart Spraying» der Universität Hohenheim in Kooperation mit Bosch und Cubert an. Sensoren der Firma Cubert und Bosch erfassen die Zuckerrüben. Die Bildverarbeitung von Bosch erkennt kritische Blattflecken besser, als es das menschliche Auge kann. Die Software der Universität Hohenheim bewertet dann den Einfluss der Befallsstärke auf die Ernte.

Auf diese Weise kann man klären: Gibt es Krankheitsfälle? Wie entwickelt sich die Krankheit? Mit wie viel Ertragsausfall muss der Landwirt rechnen, wenn er keine Spritzmittel einsetzt und wie viel müsste er ausgeben, wenn er das Feld behandeln will. Neben der Entscheidungshilfe soll das Programm auch eine Applikationskarte liefern, an welchen Stellen das Feld gegebenenfalls gespritzt werden sollte und an welchen keine Behandlung notwendig ist. Die Informationen lassen sich an die Steuerung der Spritzfahrzeuge übermitteln, so dass die Krankheit räumlich differenziert und zum idealen Zeitpunkt behandelt werden kann.

Ein weiterer Forschungsschritt sieht vor die Krankheitserkennung und Behandlung zu kombinieren. Entsprechend ausgerüstete Maschinen könnten dann künftig in einem Arbeitsgang kranke Pflanzen identifizieren und gleich mit dem passenden Pflanzenschutzmittel besprühen.