Swiss No-Till-Flurbegehung in Witzwil

Anstelle den WCCA-Fachleuten aus der ganzen Welt zeigte Swiss No-Till die Versuche in Witzwil nun im kleinen Kreis an einer Flurbegehung.

03.07.2020

Eigentlich hätte diese Woche in der Schweiz der 8. Weltkongress für konservierende Landwirtschaft (WCCA) stattfinden sollen. Geplant war auch eine Flurbegehung in Witzwil bei Gampelen BE. Die Versuchsparzellen waren vorbereitet und bereit zum Präsentieren. Erwartet worden wären für den Kongress rund 300 Experten aus der ganzen Welt und für die Feldversuche gegen 700 Besucher. Corona hat bekanntlich alles gestoppt.

Nun hat Swiss No-Till die Versuche an einer Flurbegehung trotzdem interessierten Landwirten und Fachleuten aus der Schweiz vorgestellt. Gezeigt wurden unter anderem die Resultate von Gerste und Gründungen nach dem Relay-Intercropping-Verfahren (zwei Kulturen wachsen zur gleichen Zeit auf demselben Feld), Mais-Reihenabstände 1,5 Meter mit Untersaaten, Sojaanbau in der Schweiz und Cultan-Düngung in Gerste (Punkt- und Liniendepot). Für den im nächsten Jahr nachgeholten Weltkongress werden die Versuche noch einmal durchgeführt. 

Eindrücklich war auch das Thema rund um den Boden im Grossen Moos. Seit der ersten Juragewässerkorrektion vor mehr als hundert Jahren sind zweieinhalb Meter Boden verschwunden. Experten sehen langfristig schwarz für die Landwirtschaft im Seeland und stufen die Situation als dramatisch ein. Mit Bodenaufwertungsprogrammen wird seit Jahren versucht den Bodenschwund zu stoppen. Da gebe es auch oft Konflikte, weil Bewirtschafter Material zuführen wollten, wo es gar nicht sinnvoll sei, sagt Andreas Chervet von der Fachstelle Bodenschutz des Kantons Bern. In vielen Fällen genüge es, die Schichten des Bodens zu vermischen, zum Beispiel eine dünne Lehmschicht unter dem Torf zu durchbrechen, um den Boden zu verbessern.