Sieben tödliche Unfälle in der Schweiz bei Holzerarbeiten

Seit Beginn dieses Jahres wurden in der Schweiz bereits sieben tödliche Unfälle bei Holzerarbeiten verzeichnet.

17.04.2020

«Bei einem Unfall, der sich erst vor kurzem im Kanton Neuenburg ereignete, verlor ein Landwirt während der Rückearbeiten sein Leben», schreibt die Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft in einer Pressemitteilung. Der sehr erfahrene Mann mit professioneller Ausrüstung sei wahrscheinlich von einem stehenden trockenen Baum getroffen worden, als er einen Baumstamm zog.
Die aktuellen Frühlingstage bieten sich an, Waldränder zu putzen, Winterschäden zu beseitigen und Berg-/Alpweiden für die kommende Saison vorzubereiten. Holzerarbeiten sind dabei Aktivitäten mit einem erhöhten Risiko: schon kleine Fehler in der Bedienung der Motorsäge oder der Seilwinde können zu schweren Unfällen führen. Immer wieder werden Holzerarbeiten allein ausgeführt, was zur Folge hat, dass im Notfall niemand alarmieren und der verletzen Person Nothilfe leisten kann.
Ein weiterer Faktor verschärft aktuell zusätzlich das Risiko der Holzerarbeiten: Die Stürme dieses Winters haben in vielen Regionen gerade an Waldrändern zahlreiche Schäden mit abgebrochenen oder entwurzelten Bäumen hinterlassen.
Folgende Präventionsmassnahmen sind daher wichtig, um weitere schwere Unfälle zu vermeiden:

 

  • Situationen richtig einschätzen: Lassen Sie sich vom Forstdienst Ihrer Gemeinde bei der Beurteilung der Bäume und der Planung der anstehenden Arbeitsgänge beraten und unterstützen. Ziehen Sie Fachpersonal mit geeigneter Ausrüstung bei, um heikle Situationen sicher zu bewältigen und unnötige Risiken zu vermeiden.
  • Richtige Ausrüstung und geeignete Maschinen: Eine gute Ausrüstung vermeidet gefährliche Improvisationen. Dazu gehört unter anderem eine Motorsäge mit gut geschärfter Sägekette, Material zum Nachschärfen, Kehrhaken sowie eine Seilwinde. Für die Arbeiten rüsten Sie sich mit geeigneter Persönlicher Schutzausrüstung (PSA) aus - mindestens stabiles Schuhwerk, Schnittschutzhose, Schutzhelm, Handschuhe.
  • Keine Holzerarbeiten ohne entsprechende Ausbildung: Gute Fachkenntnisse über die auszuführenden Arbeiten sind besonders in heiklen Situationen unumgänglich, um Unfälle zu vermeiden. Diese können Sie in spezifischen Weiterbildungskursen erlangen.