«Schweizer Ackerbau bis 2025 ohne Herbizide»

Wissenschaftler des FiBL kommen zum Schluss, dass rasche Erfolge bei der Reduktion der Pestizidbelastung möglich sind. Ein Teil der Lösung sind moderne Geräte.

03.07.2019

«Schweizer Ackerbau bis 2025 ohne Herbizide». Diese provokante These wurde diese Woche in einem Mediengespräch vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) aufgestellt. Jedoch wurde schnell klar, dass es bis dahin noch ein ganzes Stück Arbeit ist. Um die These Realität werden zu lassen, brauche es die Unterstützung der Agrarpolitik sowie des Handels, zum Beispiel durch höhere Preise für entsprechende Labels betont Raphaël Charles, Leiter der FiBL-Zweigstelle Westschweiz.

Denn trotz der Digitalisierung, welche auch in der Landwirtschaft Einzug hält, braucht es Investitionen seitens der Landwirte, um diesen Wandel zu vollziehen. Raphaël Charles: «Heute besteht die grösste Herausforderung vor allem darin, die durch die Maschinen und die Arbeitsstunden verursachten Kosten zu senken.»

Am Schwierigsten ist die Reduktion des Pestizideinsatzes für Spezialkulturen wie Obst oder Kartoffeln. Hierbei liegt der Fokus auf präventiven Massnahmen wie die Züchtung neuer Sorten, vielfältige Fruchtfolgen oder Mischkulturen.  

Smart farming: die Nutzung neuer Technologie
Durch die Digitalisierung in der Landwirtschaft ergeben sich neue Möglichkeiten vor allem im Ackerbau. So kann durch sogenanntes Positioning die Unkrautregulierung verbessert werden oder Mischkulturen können nach der Ernte von einem Computer sortiert werden. Somit können auch Arbeitsstunden und damit Kosten gespart werden.

Um den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu senken braucht es also neue ganzheitliche Systemlösungen. «Dieser Umbau braucht aber noch viel Forschung, gute Beratung und sehr engagierte Landwirtinnen und Landwirte», schliesst Urs Niggli, Direktor des FiBL. Er sei überzeugt, dass der biologische Pflanzenschutz die Zukunft ist. lid
(Bild: FiBL)