Revolutionäre technische Innovation aus Österreich vor dem Aus?

Nach zwei Jahrzehnten Entwicklungsarbeit droht der Serienanlauf der Pelletiermaschine «Pelletec D 8.0» zu scheitern — die Produktions- und Vertriebsfirma SCM sowie deren Schwesterfirma Isotec in Tulln-Staasdorf (A) mussten Konkurs anmelden.

16.08.2019

SCM und Isotec haben diese Woche den Konkurs angemeldet. SCM hat vor zwei Jahren die wirtschaftlich effiziente mobile Pelletiermaschine «Pelletec D 8.0» vorgestellt, die direkt am Feld in einem einzigen Arbeitsgang aus Stroh, Heu, Energiepflanzen oder Feldresten gebrauchsfähige Pellets erzeugt. Die Innovation wurde mehrfach ausgezeichnet. Einige Maschinen seien schon verkauft — eine davon stehe bereits im Einsatz; zwei weitere für den chinesischen Lizenzpartner bestimmte Maschinen befänden sich vor der Fertigstellung, wie das Unternehmen mitteilt. Jetzt fehle aber das Geld zur Aufnahme der Serienproduktion.
«Pelletec D 8.0» wurde seinerzeit als weltweit erste funktionsfähige mobile Erntemaschine angepriesen, die aus halmgutartiger Biomasse, wie Stroh, Heu, Luzerne, Energiepflanzen, Baumwollstauden, Schnitt- und Feldresten in einem einzigen Arbeitsgang mit wesentlich geringerem Energieeinsatz gegenüber der herkömmlichen Technologie gebrauchsfertige Pellets herstellt. Der chinesische Partner des Unternehmens hat einen Marktbedarf von 70000 Maschinen eruiert. Ein Lizenzvertrag mit dem chinesischen Partner anlässlich eines österreichischen Staatsbesuches in Peking wurde 2018 unterzeichnet. Dieser Partner ist für Produktion und Vertrieb der «Pelletec D 8.0» im riesigen chinesischen Markt zuständig.
Neben SCM musste auch die 2004 gegründete Schwesterfirma Isotec Konkurs anmelden. Diese Firma war ursprünglich auf die Entwicklung und Produktion von Automatisierungslösungen und –komponenten spezialisiert, zuletzt lag der Schwerpunkt in der Unterstützung der SCM bei der Entwicklung und Produktion der mobilen Pelletiermaschine. Die Verbindlichkeiten würden sich auf über 4 Mio. Euro belaufen.