Mobile Solaranlage gewinnt SLV-Landtechnikpreis

Der diesjährige SLV-Landtechnikpreis geht an Bergbauer Bernhard Aeschlimann aus Eriz (BE) für seine zusammenfaltbare Photovoltaikanlage kombiniert mit einer mobilen Salzbatterie.

07.11.2019

An der Agropreis-Verleihung in Bern wurde diese Woche unter anderem auch wieder der Spezialpreis des Schweizerischen Landmaschinen-Verbandes SLV vergeben. Dieser geht in diesem Jahr an die Familie von Bernhard Aeschlimann aus Eriz BE von der Alp Honegg. Er entwickelte zusammen mit Max Ursin, Batteriespeicher-Pionier und Gründer des Start-ups Innovenergy GmbH, eine mobile Solaranlage für eine nachhaltige Stromproduktion auf Alpwirtschaften. Die Anlage, die seit 2016 in Betrieb ist, kann eine Alternative zu Benzin- oder Dieselgeneratoren sein.

Eine Photovoltaikanlage, die sich zusammenfalten und transportieren lässt, sorgt zusammen mit einer Salzbatterie*, die auf einen Anhänger montiert worden ist, für eine saubere Energielösung auf Alpen und liefert beispielsweise Strom für die Melkmaschine, Milchkühlung, Licht und vieles mehr. Wird die Solaranlage im Winter nicht auf der Alp benötigt wird sie mitsamt dem Batterie-Anhänger zusammengepackt, ins Tal transportiert und dort weiter verwendet was die Rentabilität erhöht. Dazu kann sie in kürzester Zeit auf- und wieder abgebaut werden.

Bei der Familie Aeschlimann wandert die Speicheranlage so jeden Frühling mit den rund 30 Kühen auf die Alp. Die restlichen 8 Monate im Jahr wird sie zu Hause eingesetzt.

Der SLV-Landtechnikpreis ist mit 5000 Franken dotiert. Elf Projekte wurden in diesem Jahr eingereicht. Mit diesem Projekt gewann die Familie Aeschlimann 2018 bereits den Innovationspreis für Energie- und Klimaeffizienz des Kantons Bern.

Bild: Die mobile Salzbatterie speichert den Solarstrom und kann den Alpbetrieb während drei Tagen ohne Sonne mit Strom versorgen. (David Eppenberger; Video)

* Bei der Salzbatterie (Natrium-Nickel-Chlorid-Batterie) wird das Natrium in der positiven Elektrode mit Chlor zu Natriumchlorid gebunden  - auch bekannt als Kochsalz. Sie wird deshalb als Salzbatterie bezeichnet. Das Recycling der Salzbatterie ist laut der Firma Innovenergy GmbH seit 15 Jahren standardisiert. Die Metalle werden ausgeschmolzen und der Metallindustrie wieder zugeführt. Damit sei der Stoffkreislauf der Salzbatterie nahezu perfekt gelöst.