Mess-Station für besten Erntezeitpunkt

An der Fachhochschule Münster (D) hat ein Maschinenbau-Student eine autonome Messstation für die Erfassung des Wachstums von Petersilie entwickelt und kann damit den bestmöglichen Erntezeitpunkt feststellen.

04.08.2019

Petersilie wächst nach der Ernte etwa drei- bis viermal nach und wird im industriellen Maßstab auch so oft geerntet. Etwa sechs bis sieben Tonnen schaffen die Landwirte pro Stunde. Die Petersilie wird zerkleinert, getrocknet und verpackt. Damit all das möglichst effizient passiert, müssen die Landwirte wissen, wann die Pflanzen nur noch langsam weiterwachsen – denn das ist der beste Erntezeitpunkt. Um das herauszufinden, nutzen sie Messstationen, die Steffen Wermers am Fachbereich Maschinenbau der FH Münster entwickelt hat.

«Bislang mussten die Landwirte pro Hektar Fläche zwei manuelle Probemessungen durchführen», erklärt Wermers. «Bei einer grossen Gesamtfläche ist das natürlich jede Menge Arbeit.» Viel unkomplizierter geht es dank seiner Masterarbeit im Maschinenbaustudium: Die Messstation misst alle zwei Stunden, wie hoch eine Petersilienpflanze gewachsen ist und wie dicht die Pflanzen um sie herumstehen.

Für die Messung der Höhe nutzt die Station Ultraschall und eine Tiefenkamera. Der Ultraschallsensor sendet Impulse aus, die an der Pflanze reflektiert werden. Über die Laufzeit des Impulses, vom Sensor zur Pflanze und wieder zurück, lässt sich die Entfernung ermitteln. Die Tiefenkamera erfasst die Höhe der Pflanzen in der Umgebung der Messstation und das an vielen Stellen zugleich. Sie erkennt viele Merkmale im Sichtfeld von zwei nebeneinander angeordneten Kameras. Aus dem Versatz der Position jedes Merkmals lässt sich die Entfernung zu diesem ermitteln. Und aus den vielen gemessenen Höhen lässt sich dann das Volumen der Pflanzen bestimmen: Man erfährt also, wie eng die Pflanzen stehen.