Kostenloses RTK-Korrektursignal gefordert

Im Nationalrat wurde eine Motion eingereicht, mit welcher der Bundesrat beauftragt wird, für ein kostenloses RTK-Korrektursignal für Landwirte zu sorgen.

04.01.2021

In der Wintersession der eidgenössischen Räte hat Nationalrätin Meret Schneider (Grüne, ZH) eine Motion mit dem Titel «Keine Hürden für innovative Landwirte» eingereicht. Darin heisst es: «Der Bundesrat wird beauftragt, für eine kostenlose Bereitstellung von RTK-Korrektursignalen via Swipos GIS/GEO für Landwirte zu sorgen.» Der Vorstoss wurde von sechs Nationalräten, darunter SBV-Präsident Markus Ritter, mitunterzeichnet. Die Motionärin begründet ihr Vorhaben wie folgt:

 

  • Der Traktor muss am Feldrand nicht in einem zeitraubenden Manöver gewendet werden, um die unmittelbar nächste Bahn zu bearbeiten. Das ist bodenschonender als das übliche Vor- und Zurückfahren wenn man die unmittelbar nächste Bahn nehmen muss.
  • Volle Konzentration für die Maschine hinter dem Traktor und damit bessere Arbeitsqualität.
  • Gerade Bahnen beim Säen erleichtern das anschliessende Hacken im Bioanbau. Besonders am Hang und bei engreihigen Kulturen gestaltet sich das Hacken ohne Lenksystem schwierig.
  • Bei "unsichtbaren" Arbeiten wie Zetten, Vorauflaufapplikation von Pflanzenschutzmitteln, Düngerstreuen werden dank Aufzeichnung der bereits bearbeiteten Fläche Überlappungen und Lücken vermieden. Dadurch werden Ressourcen gespart und es wird vermieden, dass lokal zu viel Dünger ausgebracht wird.
  • GNSS sind Voraussetzung für Teilbreitenschaltung. Das bedeutet, dass die Arbeitsbreite eines Anbaugeräts in Sektoren unterteilt wird, die dann einzeln ein/ausgeschaltet werden können. Das ist besonders beim chemischen Pflanzenschutz sinnvoll. Wegen der grossen Arbeitsbreite der Spritzen gibt es z.B bei einem dreieckigen Feld grosse Überlappungen, wo ohne Teilbreitenschaltung doppelt gespritzt wird.
  • GNSS sind Voraussetzung für Ertragskartierung und teilflächenspezifische Düngung (mehr oder weniger Dünger ausbringen, je nachdem, wieviel Ertrag man lokal hatte oder wie viele Nährstoffe dort noch vorhanden sind).
  • GNSS-Lenksysteme ermöglichen bodenschonende Verfahren wie Strip Till (nur Streifen pflügen statt das ganze Feld; Gülle dort, wo sie gebraucht wird) und Controlled Traffic Farming (immer in den gleichen Spuren fahren).
  • Abgesehen von Traktor-Lenksystemen werden GNSS mit RTK-Genauigkeit auch für autonome Feld-Roboter gebraucht. Viele Innovationen im Ackerbau/Gemüsebau, welche jetzt in der Pipeline sind oder später kommen, werden GNSS in irgendeiner Form brauchen.