Keine Feldspritzen mehr von Lemken

Lemken stellt seine Feldspritzen-Produktion per Ende 2020 ein. Der Hersteller will sich noch stärker auf die mechanische Unkrautbekämpfung konzentrieren.

02.06.2020

Der deutsche Hersteller Lemken wird auf Ende 2020 die Produktion von konventionellen Feldspritzen einstellen. «Nach mehr als 10 Jahren haben wir keine marktrelevante Grösse mit diesem Segment erreicht», erklärt Lemken-Geschäftsführer Anthony van der Ley diesen Entscheid in der heutigen Pressemitteilung. Die Pflanzenschutzsparte hat Lemken 2005 mit dem Erwerb der Firmen Jacoby in Hetzerath und RTS in Meppen aufgebaut und 2015 in Haren (Emsland, D) ein neues Werk erstellt.

Zu den weiteren Gründen sagt Anthony van der Ley: Die gesetzlichen Vorschriften in den einzelnen Absatzmärkten würden steigen und seien zunehmend heterogen. Es gebe daher nicht den einen Lemken-Feldspritzenstandard, mit dem Lemken seinen Qualitätsanspruch und die unterschiedlichen Wünsche der Kunden zu einer zufriedenstellenden Stückzahl bringen könne, so der Lemken-Geschäftsführer weiter. «Ausserdem sehen wir, dass die Begrenzungen für chemische Pflanzenschutzmittel auch durch die Verbraucher immer grösser werden. Obgleich wir zur letzten Agritechnica sehr zukunftsfähige neue Modelle vorgestellt haben und unser Team durch den hohen Zuspruch voll motiviert ist, wählen wir diesen Zeitpunkt, um uns in verantwortungsvoller Weise von unserem Feldspritzenprogramm zu trennen.»

Der für die Feldspritzen verwendete Produktionsstandort in Haren bleibe erhalten und werde sogar noch ausgebaut; dort will der Hersteller künftig die Drill- und Einzelkornsämaschinen montieren.

Lemken will sich mit diesem Schritt für die Zukunft aufstellen und die Produktbereiche Bodenbearbeitung, Sätechnik und «Crop Care» (Pflanzenpflege) stärken und noch weiter ausbauen, heisst es weiter. Dabei wird sich «Crop Care» künftig auf nachhaltige Pflanzenschutzlösungen, inklusive der kürzlich ergänzten Düngerstreuer (Zusammenarbeit mit Sulky), konzentrieren. Dazu hat Lemken vor zwei Jahren den niederländischen Hacktechnikspezialisten Steketee übernommen.