Hacker-Angriff bei Fendt

Landmaschinenhersteller Fendt ist am 5. Mai Opfer eines Hacker-Angriffs geworden.

09.05.2022

Wie der bayrische Rundfunk auf seiner Website mitteilt, sei Agco/Fendt am 5. Mai 2022 Opfer eines Hackerangegriffs worden, weshalb vielerorts die Produktion eingestellt werden musste. Davon betroffen sei auch das Werk in Marktoberdorf. Das ganze Ausmass des Schadens sei derzeit noch nicht bekannt.
In einer ersten Stellungnahme gab Agco nun bekannt, dass der Angriff weltweit einige seiner Produktionsanlagen beeinträchtigt habe. Die dabei eingesetzte Ransomware, ein Schadprogramm, verwehre Mitarbeitern den Zugriff auf einzelne Daten oder das gesamte IT-System. Dadurch soll nahezu der gesamte Betrieb auch im Fendt-Werk Marktoberdorf unmöglich gemacht worden sein und daher stillstehen: Von der Verwaltung über die Teileversorgung bis hin zur Montage.
Agco untersucht derzeit noch das Ausmass des Angriffs. Der Konzern geht davon aus, dass der Geschäftsbetrieb für mehrere Tage beeinträchtigt sein werde. Es könne möglicherweise länger dauern, bis alle Dienstleistungen wieder vollständig aufgenommen werden können – je nachdem, wie schnell das Unternehmen in der Lage sei, seine Systeme zu reparieren.
Wegen des Vorfalls hat Fendt am Standort Marktoberdorf einen Grossteil der rund 4000 Mitarbeitenden vorübergehend nach Hause geschickt, wie die Allgäuer Zeitung (AZ) auf ihrem Online-Portal berichtet. Einzelne Mitarbeiter berichten laut der Zeitung, dass kein Computer des Unternehmens aktuell eine funktionierende Internetverbindung habe. Daher könnten weder Traktoren produziert werden, noch Bauteile bestellt oder verladen oder auch nur Gehaltsschecks ausgestellt werden, heisst es in dem Bericht weiter. Derzeit würden Krisenstäbe tagen, wie die AZ berichtet. Der Angriff soll von Finnland aus erfolgt sein, wie es inoffiziell heisst. Gerüchten zufolge werde mit einem Ausfall von bis zu einem oder zwei Monaten gerechnet, schreibt die AZ.