Grünes Licht für Agroscope-Standortstrategie

Der zentrale Hauptstandort von Agroscope wird in Zukunft in Posieux (FR) sein. Das hat der Bundesrat entschieden. Kritik kommt vom Bauernverband.

11.05.2020

Der Bundesrat hat letzte Woche das Detailkonzept und den Umsetzungsplan zur Standortstrategie der Forschungsanstalt Agroscope verabschiedet. Mit der Reform sollen die Infrastruktur- und Betriebskosten im Budget von Agroscope sinken und mit den frei werdenden Mitteln die Forschung und der Wissensaustausch mit der Praxis gestärkt werden, heisst es in der Mitteilung des Bundesrates.

In Zukunft wird der zentrale Hauptstandort von Agroscope in Posieux liegen (Bild). Zudem gibt es je ein regionales Forschungszentrum in Changins und in Reckenholz. Hinzu kommen dezentrale Versuchsstationen wie beispielsweise in Tänikon mit der Swiss Future Farm.

Laut Bundesrat können mit den eingesparten Mitteln ab 2021 erste zusätzliche Forschungsstellen finanziert werden. Die Effizienzgewinne sollen sich bis 2028 insgesamt auf rund 60 Millionen Franken und ab 2028 auf 13 Millionen Franken pro Jahr belaufen. Ab 2028 sollen die Effizienzgewinne vollständig in die landwirtschaftliche Forschung fliessen. Bis 2028 wird ein Teil der Effizienzgewinne vorgezogene Investitionen verwendet, sodass der Bundeshaushalt zusätzlich entlastet wird.

Dass der Bundesrat einen Teil der eingesparten Gelder zurückhalten und für andere Zwecke eingesetzt werden sollen, sei ein völlig falsches Zeichen, kritisiert der Bauernverband SBV. Für Sparmassnahmen in der landwirtschaftlichen Forschung sei absolut nicht der richtige Zeitpunkt, so der Verband. Er verweist auf Herausforderungen wie alternative Methoden beim Pflanzenschutz, Massnahmen gegen das Insektensterben, Umgang mit Klimaveränderungen und Reduktion des Ausstosses von klimarelevanten Gasen.