Fendt: Ganz Neues und fast Neues

Einem kleinen Kreis zeigte Fendt in Wadenbrunn, wo sich sonst Zehntausende am bekannten Feldtag tummeln, einige der in den letzten Monaten gelaunchten Neuheiten – und solche, die noch auf die offizielle Erstvorstellung warten.

12.09.2020

Auf der US-Website von Fendt bereits zu sehen war die neue Serie der Raupentraktoren «1100 Vario MT» mit stufenlosem Getriebe, welche die gleichnamige Serie, aber mit Lastschaltgetriebe ausgestattet, ablösen wird. Die neue Baureihe umfasst vier Modelle, verfügt über das «VarioDrive» Stufenlosgetriebe, wie man es von den Radtraktoren «1000 Vario» her kennt, und ist mit Motoren von MAN (15.2 l bei den drei kleineren Modellen, 16.2 l beim Spitzenmodell «1067 Vario MT mit 673 PS) bestückt.
Das neue Bedienkonzept «FendtOne» wurde im vergangenen Jahr bei den Baureihen «300 Vario» und «700 Vario» eingeführt. Es umfasst einerseits «onboard»-Elemente wie bis zu drei Terminals in den Traktoren sowie eine neue Anordnung von Funktionstasten und Joysticks, aber auch (noch ausbaufähige) «offboard»-Komponenten, mit denen man über eine Cloud Aufträge vom Büro auf den Traktor (und umgekehrt) übermitteln und kontrollieren kann.
Zudem haben die Ingenieure am vollelektrischen Fendt «e100 Vario» weitere Entwicklungsschritte vorgenommen. Ein Serienstart dieses Modells ist allerdings erst in einigen Jahren zu erwarten. Eine weitere Neuheit im Traktorensegment will Fendt dann am 7. Oktober 2020 offiziell präsentieren.
Das neue Top-Modell bei den Mähdreschern, der «Ideal 10T» mit Raupenlaufwerk, war ebenfalls auf dem Platz, allerdings nicht im Drescheinsatz. Die Maschine war ohne Lenkrad, dafür mit linksseitigem Lenkungsjoystick ausgerüstet, bot so ein neues Fahrgefühl und erlaubte ein einfacheres Einsteigen in die Kabine.
Die Pflanzenschutzspritzen vom Typ «Rogator» bekommen eine hydropneumatische Einzelradfederung, eine neue Gestängeführung und eine automatische Düsensteuerung. Der Anwender definiert die Ausbringmenge, den angestrebten Grad der Abdriftreduktion und einen passenden Druck für das optimale Tropfenspektrum. Das System wählt dann automatisch die passende, vorher installierte Düse oder Düsenkombination. In Kombination mit «TIM» (Tractor Implement Management) berechnet die Spritze die optimale Geschwindigkeit für die definierten Einstellungen und bestimmt damit automatisch die Geschwindigkeit des Gespanns.
Hoch hinaus soll es mit dem Teleskoplader «Cargo T955» gehen – nicht primär aufgrund der Leistungsdaten mit 5,5 t Hubkraft und 9 m Hubhöhe, sondern wegen der hochfahrenden und gefederten Kabine, die beim Ladevorgang beste Übersicht bietet. Den «Cargo T955» produziert Fendt in Kooperation mit Sennebogen.
Und dann war in Wadenbrunn auch der «Xaver» zugegen (Bild), nicht nur einer, sondern ein ganzer Schwarm dieser kleinen Roboter. Der dreirädrige Roboter wurde im Design etwas angepasst, bewegte sich dank RTK-Signal spurtreu in der Linie und war mit Sä-Elementen von Precision Planting ausgestattet. Auch bei «Xaver» dürfte die Marktreife noch in ferner Zukunft liegen.