«Düngerpreise sind um das Zwei- bis Dreifache gestiegen»

Zwar haben sich viele Bauern für dieses Jahr schon mit Dünger eingedeckt, mit der aktuellen Lage könnte der Druck auf die Produktionskosten aber weiter steigen.

18.03.2022

Der Krieg in der Ukraine verschärft die angespannte Situation im internationalen Düngerhandel. Grund dafür ist, dass Russland und die Ukraine wichtige Dünger-Exporteure auf dem Weltmarkt sind. Auf dem Schweizer Dünger-Markt sind derzeit die hohen Preise das Hauptproblem. Diese Entwicklung bereiten auch Jürg Friedli, Geschäftsleiter bei Landor Fenaco, grosse Sorgen. «Der notwendige Dünger für die Pflanzenbausaison 2022 ist dank dem Schweizer Vorbezugssystem zu einem guten Teil schon auf den Bauernhöfen. Die Waren sind also verfügbar», heisst es bei der Genossenschaft. «Mit der aktuellen Lage steigt allerdings der Druck auf die Produktionskosten der Bauernfamilien.»

«Im Allgemeinen sind die Preise für Stickstoffdünger im Vergleich zum Jahresbeginn 2021 um das Zwei- bis Dreifache gestiegen», sagt Florie Marion, Mediensprecherin beim Bundesamt für Landwirtschaft BLW. Verschiedene Faktoren spielten dabei eine Rolle: Der aussergewöhnliche Preisanstieg und die begrenzte Verfügbarkeit beim Erdgas. Dieser Energieträger würde für die Herstellung von Ammoniak benötigt. Die Produktion von Stickstoff sei derzeit so teuer, dass in Europa einige Fabriken auf Leerlauf umgeschaltet hätten oder ganz stillgelegt worden seien.

Florie Marion nennt als weitere Faktoren die Einschränkung des russischen Angebots und die steigenden Frachtkosten. «Die Probleme auf dem Düngermarkt haben aber schon vor dem Konflikt zwischen Russland und der Ukraine begonnen.»
Harry Rosenbaum, Landwirtschaftlicher Informationsdienst LID