Diesel wird elektrisch

Beim Motorenhersteller MTU sieht man das Ende des Verbrennungsmotors zwar noch lange nicht, dafür wird der Hybrid-Technik eine rosige Zukunft vorausgesagt.

11.09.2018

«Ein hybrider Antrieb ist vor allem dort geeignet, wo wir es mit einem stark intermittierenden Lastprofil zu tun haben, das heisst, Niedrig- und Spitzenlast wechseln sehr häufig», sagt Peter Riegger, Leiter der Abteilung «Vorentwicklung und neue Technologien» beim Motorenbauer MTU in einen Interview mit der hauseigenen Firmenzeitschrift «MTU-Report». Auf die Frage, wie lange es den Verbrennungsmotor noch geben werde, sagt Riegger weiter: «Das wird noch sehr, sehr lange dauern, denn der Verbrennungsmotor hat noch eine lange Zukunft, davon bin ich fest überzeugt. Allerdings nicht als alleinige Antriebsquelle, sondern in Verbindung mit Systemtechnik. Unsere Motoren werden wir immer häufiger in Kombination mit elektrischen Komponenten anbieten – da haben wir einige Produkte schon entwickelt oder sind dabei. Ohne den Verbrenner wird es aber in den allermeisten Fällen noch lange nicht gehen.» Auch in der Landtechnik werde die Hybridtechnik Einzug halten, wenngleich mit etwas Zeitverzug. «In der Landtechnik kann die elektrische Energie vergleichsweise einfach auf verschiedene Verbraucher verteilt werden,» betont der studierte Physiker und Ingenieur. Dabei denkt er vor allem an grosse Mähdrescher mit ihren hydraulischen Systemen, die man nach und nach elektrifizieren könnte. Allerdings: «Dieser Markt ist jedoch noch wesentlich kostenintensiver als beispielsweise der Bahn- oder Marinemarkt, daher wird die Entwicklung noch eine Weile brauchen.»