BFH-HAFL eröffnet neuen Biomasse-Forschungshub

Kleine Biogasanlagen entwickeln, die direkt auf Bauernhöfen installiert werden können. Das will die BFH-HAFL mit dem in Zollikofen neu eröffneten Biomasse-Forschungshub.

10.01.2025

Biomasse kann eine zentrale Rolle in der Energiewende spielen. Deshalb eröffnet die Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften BFH-HAFL in Zollikofen (BE) einen neuen Biomasse-Forschungshub. Ziel der Forscher ist es, unter anderem kleine Biogasanlagen zu entwickeln, die direkt auf Bauernhöfen installiert werden können, um so das riesige Potential der Gülle besser nutzen zu können. Mit solchen Anlagen soll Gülle vor Ort in Methan, also in Biogas, umgewandelt werden können, heisst es in der Mitteilung. Dieses Biogas soll dann künftig ins zentrale Erdgasnetz eingespeist werden – und so einen Beitrag zur nachhaltigen Energie- und Rohstoffversorgung leisten.

Weiter soll in dem modernen Analyse-Labor intensiv auch an neuartigen biotechnologischen Umwandlungsverfahren geforscht, die es möglich machen, Biomasse als erneuerbare Kohlenstoffquelle für organische Chemikalien und Plastik zu erschliessen. Neben CO₂ und recyceltem Kunststoff ist Biomasse die einzige erneuerbare Kohlenstoffquelle – und gemäss BFH-HAFL die günstigste. Der neue Biomasse-Forschungshub setzt ausserdem auf Mikroalgen: Diese binden in einem neuen kontinuierlichen Verfahren CO₂ und produzieren Lipide, die als nachhaltiger Ersatz für Palmöl in Flugzeugtreibstoff genutzt werden können.
Der Kanton Bern unterstützt den Biomasse-Forschungshub mit 2 Millionen Franken. 

Bild: BFH-HAFL-Forscher Michael Studer mit der «Steam gun»: Mit dieser Anlage wird Biomasse aufgeschlossen, damit sie anschliessend biotechnologisch umgewandelt werden kann.