BayWa demonstriert Hackroboter im Salat

Die deutsche Baywa vertreibt seit diesem Jahr die Hackroboter des Herstellers Naio und lud Ende September die Agrarmedien zu einer Präsentation ein.

29.09.2020

2020 startete die Baywa den Vertrieb der Hackroboter «Dino» und «Oz» des Herstellers Naio Technologies für Süddeutschland, Sachsen und südliches Brandenburg. Die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) mit Sitz in Veitshöchheim setzt den Roboter seit dieser Saison im Rahmen ihrer Forschungstätigkeit zur Beikrautregulierung im Salat ein. Für die Forscher ist ein Thema, die technischen Möglichkeiten der Automatisierung im Gartenbau zu prüfen. «Die Einsatzmöglichkeiten wie auch -grenzen des Hackroboters sollen ausgiebig erprobt werden, um einerseits den Landwirten und Gärtnern neutrale Empfehlungen geben zu können, und zu prüfen, inwieweit ein Einsatz auch in anderen Kulturen möglich ist.» Die Forschungsergebnisse sollen dabei auch in die weitere Optimierung der Agrarrobotertechnik einfliessen, um diese auf die besonderen Bedürfnisse des Sonderkulturanbaus anzupassen. Es wird zudem ein grosses Potenzial gesehen, um den Einsatz chemischer Mittel reduzieren zu können und weniger Aushilfskräfte einsetzen zu müssen, die für diese schweren Arbeiten nur sehr begrenzt zur verfügbar sind. Beides wird von der Gesellschaft gefordert.
Die LWG setzt den Dino seit August 2020 auf Versuchsparzellen im Salat ein. Durch den Einsatz der RTK-Steuerung ist ein sehr genaues Hacken möglich. Im weiteren Projektverlauf sollen auch andere Kulturen gehackt werden, mit der Zielsetzung die Effizienz, wie Arbeitszeiten, Arbeitsgenauigkeit und nötige Nacharbeiten sowie eventuelle Anpassungen in der Kulturführung aufzuzeigen.  
Der «Dino» ist ein vollautonomer landwirtschaftlicher Hackroboter, der per Satellitennavigation mit einer Genauigkeit von 2 cm zwischen den Reihen hackt. Voraussetzung dafür ist, dass schon während der Pflanzung die einzelnen Spurlinien exakt aufgezeichnet werden. Zusätzlich kann der Dino mit einer Kamera ausgestattet werden, die kleinere Abweichungen zur Reihe erkennt und mit einem Verschieberahmen korrigiert. Er verfügt über Spurbreiten von 1,60 bis 2 m und schafft pro Tag etwa 5 ha im Salat, im Lauch oder in den Zwiebeln.
Bei autonomen Maschinen spielt der Sicherheitsaspekt eine entscheidende Rolle. Deshalb ist der Dino mit verschiedenen Sicherheitssystemen ausgestattet: An den Ecken sind sogenannte Lidar-Sensoren angebracht, die mit Laserstrahlen das Umfeld des Roboters erfassen. Nähern sich Personen oder Hindernisse, kommt der Roboter zum Stillstand. Vor jedem Rad sind drucksensitive Taster angebaut, die bei einer Berührung den Roboter ebenfalls sofort stoppen lassen. Wenn kein GPS-Signal empfangen wird, kommt der Roboter ebenfalls zum Stillstand und setzt seine Fahrt erst fort, wenn er ein zuverlässiges GPS-Signal aufnimmt.
Bisher kann der Hackroboter zwischen den Reihen hacken. Ein Hackwerkzeug, das nicht nur zwischen den Salatreihen, sondern innerhalb der Reihe zwischen den einzelnen Salatpflanzen hackt, soll in Kürze verfügbar sein. Dieses Werkzeug wird mittels einer Kamera die Umrisse der Salatpflanze erkennen und ein Werkzeug aktivieren, das sich in den Zwischenräumen der Salatpflanze hin- und her bewegt.