Langfristige Klimastrategie der Schweiz

Die Landwirtschaft soll bis 2050 die Treibhausgase um 40 Prozent senken. Das sind die Ziele des Bundesrats in der Klimastrategie, die er diese Woche verabschiedet hat.

29.01.2021

Die Schweiz soll bis 2050 unter dem Strich keine Treibhausgase mehr ausstossen. Dieses Netto-Null-Ziel hat der Bundesrat 2019 beschlossen. Am 27. Januar 2021 hat er die dazugehörige «Langfristige Klimastrategie der Schweiz» verabschiedet. Diese präsentiert die Leitlinien für die Klimapolitik bis 2050 und legt strategische Ziele für die verschiedenen Sektoren fest. Ziele hat der Bund unter anderem auch für die Landwirtschaft und Ernährung definiert.

Zielsetzungen 2050: Dank günstigen Rahmenbedingungen für nachhaltige Ernährungssysteme sinkt der Treibhausgas-Fussabdruck der Ernährung im Einklang mit dem Netto-Null-Ziel und eine weitere Verlagerung der Treibhausgasemissionen ins Ausland wird vermieden.
• Die Treibhausgasemissionen der landwirtschaftlichen Produktion im Inland sind gegenüber 1990 um mindestens 40 Prozent reduziert.
• Die Schweizer Landwirtschaft trägt 2050 mit mindestens 50 Prozent einen wesentlichen Teil zur Nahrungsmittelversorgung der Schweiz bei.

Die Emissionen der landwirtschaftlichen Produktion sind laut dem Bericht über mehrere Sektoren und Kategorien des Treibhausgasinventars verteilt. Sie umfassen:
• die Methan- und Lachgasemissionen aus der Nutztierhaltung sowie Lachgas- und CO2-Emissionen aus der Anwendung von Düngern auf landwirtschaftlichen Böden
• die Treibhausgase aus der Verbrennung fossiler Brenn- und Treibstoffe in Grastrocknungsbetrieben und Gewächshäusern sowie von landwirtschaftlichen Maschinen und Fahrzeugen
• die Kohlenstoffbilanz der landwirtschaftlich genutzten mineralischen und organischen Böden und der darauf angebauten Biomasse

Laut dem Bund und dem Bericht «Langfristige Klimastrategie der Schweiz» lagen die Treibhausgasemissionen der Landwirtschaft 2018 insgesamt bei 7,3 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten (CO2eq) und damit rund 1,1 Millionen Tonnen CO2eq beziehungsweise knapp 13 Prozent unter dem Wert von 1990. Die Emissionsentwicklung widerspiegelt insbesondere die Veränderungen des Rindviehbestandes und des Stickstoffdüngereinsatzes. Seit den 2000er-Jahren stagnieren die Emissionen. Seit 2007 befinden sie sich nicht mehr auf dem in der Klimastrategie Landwirtschaft definierten Zielpfad. Das indikative Mindestziel gemäss Klimastrategie Landwirtschaft für das Jahr 2020 (rund 7 Millionen Tonnen CO2eq beziehungsweise minus ein Sechstel im Vergleich zu 1990) werde voraussichtlich verfehlt, so der Bund.

Eine Netto-Null ist bei der Landwirtschaft gemäss Bericht nicht möglich. «Es verbleiben rund 4,1 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten aus der landwirtschaftlichen Inlandproduktion, die sich 2050 nach heutigem Wissen unter den getroffenen Annahmen nicht vermeiden lassen. Dieser Restbetrag müsse mit negativen Emissionen ausgeglichen werden.
Vollständiger Bericht «Langfristige Klimastrategie der Schweiz»