Weiterhin Logistikprobleme und Rohstoffmangel

Laut FederUnacoma wird der globale Landtechnik-Markt weiterhin durch Rohstoffmangel und steigende Logistikkosten gebremst.

25.10.2021

«Der weltweite Landmaschinenmarkt hat sich in den vergangenen Monaten in allen wichtigen Ländern mit deutlichen Steigerungen positiv entwickelt und die globale Nachfrage nach Landtechnik ist nach wie vor sehr hoch», sagte Alessandro Malavolti, Vorsitzender des italienischen Landtechnik-Verbandes FederUnacoma anlässlich der Messe Eima in Bologna (Italien). Malavolti rechnet aber damit, dass der Wachstumstrend in den kommenden Monaten aufgrund der Schwierigkeiten in der Logistik und der steigenden Rohstoffkosten stark gebremst werden könnte.

So sei der Mietwerte der Container auf den wichtigsten Schiffsrouten im September dieses Jahres um 292 Prozent über dem Vorjahr gestiegen. Der Anstieg der Rohstoffpreise, der bereits seit einigen Monaten anhalte, sei im vergangenen September noch einmal besonders stark angestiegen. So seien etwa die Preise für warmgewalzte Bleche um 234 Prozent und die Preise für Polyethylen um 160 % gestiegen.

Laut Malavolti entstehe die Rohstoffkrise aus einer präzisen politischen Strategie Chinas, gegen die es nicht leicht sei, Gegenmassnahmen zu ergreifen. «China hat seine Stahl- und Eisenmaterialexporte reduziert, um die stark wachsende Binnennachfrage zu befriedigen. Infolgedessen ist der Kaufpreis für die Lieferungen an die landwirtschaftliche Maschinenbauindustrie in Italien und im Ausland steil gestiegen, teilweise sogar um 100 Prozent», sagte der FederUnacoma-Vorsitzende.

Das Problem sei nicht nur italienisch, sondern betreffe den ganzen Landmaschinen-Sektor weltweit. Die Landtechnik-Industrie müsse sich zudem mit dem Mangel an metallischem Silizium befassen, das unverzichtbar sei für die Herstellung von Chips und Halbleitern, die in vielen 4.0-Systemen von landwirtschaftlichen Maschinen eingesetzt werden. Laut Analyse von Bloomberg Daten (US-Finanzinfo-Dienst) habe der Siliziummangel zu einem Preisanstieg um 300 Prozent in weniger als zwei Monaten geführt.

Das hat Konsequenzen. Dazu Alessandro Malavolti: «Die italienischen Landmaschinen-Unternehmen können die Aufträge noch immer erfüllen und zwar sowohl durch viel teurere Lieferungen als auch durch die Verwendung der Vorräte.» FederUnacoma rechne aber damit, dass die Autonomie der Landtechnik-Hersteller, sollte die Situtation so weitergehen, nur noch sechs bis acht Monate betragen werde. röt