Was wächst wo?

Das Startup-Unternehmen CoraMaps beobachtet landwirtschaftliche Flächen mit Satellitenradar.

20.04.2021

Das aus der Technischen Universität Darmstadt hervorgegangen Startup-Unternehmen CoraMaps will am Markt mit einer auf künstlicher Intelligenz gestützten Technologie punkten, die präziser, schneller und zuverlässiger als bisherige Lösungen sein soll. Sich schnell verändernde Flächen sollen so besser abgebildet werden können. Bisher konnten grossflächige Analysen nur durch Erhebungen vor Ort und Hochrechnungen oder mittels optischer Satellitendaten ermittelt werden. Das funktionier meistens gut, wenn man begrenzte Regionen in einem trockenen Sommer betrachtet, so die Gründer von CoraMaps. «Aber optische Sensoren können nicht durch Wolken schauen.» CoraMaps nutzt keine optischen Sensoren, sondern Radarsignale, vor allem die der «Sentinel-1»-Satelliten aus dem europäischen Copernicus-Programm. Diese Signale gehen durch die Wolkendecke durch. So hat man immer ein komplettes Bild der ganzen Erde und dies einmal pro Woche. Da ein menschliches Auge auf einem solchen Radarbild nicht viel erkennen kann, kommt die Künstliche Intelligenz ins Spiel. Die Forscher trainieren ein Monitoringsystem mit Daten, die man einmal an einem bestimmten Ort erhebt. Mittels dieser Daten bringt man dem System bei, zu welchem Zeitpunkt ihres Wachstums eine Pflanze welches Radarsignal empfängt. Für jede Feldfrucht wird ein eigener Schlüssel programmiert, den der Algorithmus wiedererkennt. Die Wachstumsmodelle, die so individuell für jede Pflanzenart entstehen, lassen sich dann auf jeden Ort der Erde übertragen. Später sollen weitergehende Aussagen zur Vitalität der Pflanzen, zum Schädlingsbefall oder zu den zu erwartenden Ernteerträgen hinzukommen.
Kunden von CoraMaps sind Rohstoffhändler, Lebensmittelhersteller, aber auch Versicherungen.