Vielversprechender Start mit Drohnen-Einsatz

Die Landi Weinland setzt erstmals eine Drohne für den Pflanzenschutz im Weinbau ein. Die ersten Erfahrungen im praktischen Einsatz auf über 10 ha Fläche mit oftmals eher kleineren Parzellen sind durchaus vielversprechend.

01.06.2019

Die zügig voranschreitende Digitalisierung macht es möglich, dass den Drohnen auch in der Landwirtschaft eingesetzt werden – beispielsweise im Maisanbau, wo man damit bereits seit Jahren erfolgreich Kugeln zur Bekämpfung des Maiszünslers verteilt. Seit einiger Zeit steht aber auch der Pflanzenschutz im Rebbau im Fokus, weil die Drohne beispielsweise in Steillagen die anspruchsvolle Arbeit bezüglich dem Einsatz von Fungiziden gegen Pilzkrankheiten auf den Blättern auf rationelle Art und effizient übernehmen kann. 

Deshalb lag es wohl auch mit Blick auf die Steillage am «Schiterberg» in Kleinandelfingen auf der Hand, dass diese Technologie auch im Zürcher Weinland Einzug halten wird. Dies ist bekanntlich erfolgt, weil die Landi Weinland sich mit dieser Fragestellung beschäftigte und entschloss, eine Drohne für das Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln im Weinbau anzuschaffen. Ein kleines dreiköpfiges Landi-Team mit Patrick Meier, Jürg Eigenheer und Pascal Hangartner hat sich parallel zur Beschaffung entsprechend für den Einsatz der Drohne schulen und ausbilden lassen und sind jetzt für den Einsatz verantwortlich. Doch bevor gestartet werden konnte, mussten sämtliche Parzellen digital exakt erfasst werden, um der Drohne ihr auf wenige Zentimeter genaues Einsatzgebiet vorzugegeben. Zugleich wurden auch die benötigten Nebeneinrichtungen mit Spritzmitteltank, Pumpe, Notstromgruppe und Ladegerät für die Akkus der Drohne beschafft, der auf einem Anhänger mitgeführt wird. Dazu gehören auch zwei Wannen, in welche die Drohne jeweils landet und befüllt wird.

Die Landi befindet sich immer noch in der Lern- und Erfahrungsphase. Deshalb ist man noch zu zweit unterwegs. Die Drohne überfliegt die Parzellen quer im Abstand von drei Metern und rund ein Meter über den Rebpfählen, um möglichst wenig Energie zu verbrauchen. Dabei versprüht sie den feinen Spritznebel über 4 nach unten gerichteten Düsen, der auf die Blätter absinkt. Ist der 10 Liter fassende Tank, der für rund 1000 m2 reicht  leer, so kehrt sie an ihren Ausgangsort zurück und landet sicher gesteuert in der grossen Wanne beim Transportfahrzeug. Innert weniger Sekunden ist der Tank mit einem Schlauch nachgefüllt. Falls nötig, kann auch mit wenigen Handgriffen der Akku ausgewechselt werden. Danach startet die Drohne und setzt ihre Spritzarbeit exakt an jenem Ort fort, wo sie ihren Einsatz abgebrochen hat.

Ein erstes Gesamtfazit wird aber erst nach Abschluss der Pflanzenschutzsaison 2019 möglich sein, wenn man eine Gesamtbeurteilung auch über die erfolgte Qualität der Pflanzenschutzarbeit einen Gesamtüberblick möglich macht. Aufgrund der bereits in anderen Landesgegeben wie auch im benachbarten Ausland gemachten Erfahrungen darf man aber durchaus zuversichtlich sein, dass die Drohne insbesondere in Steillagen oder schlecht erschlossenen Rebparzellen durchaus eine Zukunft hat und die anstrengende körperliche Arbeit des Winzers massgeblich im Bereich des Pflanzenschutzes erleichtern kann. 

RoMü