Sicherheitsgurten: Sensibilisierungskampagne geplant

Der Schweizerische Bauernverband (SBV) setzt beim Anschnallen auf Landwirtschafts-Fahrzeugen weiterhin auf Selbstregulierung. «Ich bin überzeugt, dass wir mit Überzeugungsarbeit mehr erreichen als mit neuen Gesetzen», sagt Peter Kopp in einem Interview, das am Samstag, 4. Mai, im «Schweizer Bauer» erschienen ist. Peter Kopp ist Leiter des Departements Soziales und Dienstleistungen beim SBV, im Stiftungsrat der Beratungsstelle für Unfallverhütung BUL und der Stiftung Agriss sowie in der vom SBV neu geschaffenen «Arbeitsgruppe Unfallverhütung». Hintergrund für das Interview ist ein Artikel vom 16. März im «Schweizer Bauer», der die sofortige Einführung einer Gurten-Tragpflicht bekanntgab. Der Artikel sorgte in der Folge für viel Kritik.

«Das neue Obligatorium gilt nur für Angestellte und Lernende und wurde einseitig von der Agriss eingeführt», erklärt nun Peter Kopp. Leider sei die Kommunikation zu dieser Massnahme nicht optimal verlaufen. «Neu wird aber zukünftig bei Höfen mit Angestellten kontrolliert, ob Gurten auf den Fahrzeugen vorhanden sind, und wenn es keine hat, müssen diese nachgerüstet werden.»

Peter Kopp weisst darauf hin, dass «seit dem 1. Januar 2018 neue landwirtschaftliche Traktoren mit Gurten ausgerüstet sein müssen. Das Strassenverkehrsgesetz schreibt vor, dass Gurten getragen werden müssen, wenn solche montiert sind und wenn auf der Strasse mit mehr als 25 km/h gefahren wird. Das gilt heute für alle Lenker, sowohl für Angestellte wie auch für Personen, die als Selbständigerwerbende oder mitarbeitende Familienmitglieder nicht dem Unfallversicherungsgesetz unterstellt sind.» Er empfehle aber jedem Bauern, die Gurten zu tragen. Das Anschnallen auf Traktoren und anderen Landwirtschafts-Fahrzeugen soll, wie auch beim Autofahren, zur Routine werden. Rein rechtlich sei es bei den landwirtschaftlichen Fahrzeugen aber erst ab 25 km/h obligatorisch.

Die vom SBV neu gebildete «Arbeitsgruppe Unfallverhütung», bei der auch der Schweizerische Verband für Landtechnik SVLT und die Beratungstelle für Unfallverhütung BUL Mitglied sind, plant nun eine Sensibilisierungskampagne zum «Tragen von Sicherheitsgurten». Das Umsetzungskonzept dazu wird derzeit erarbeitet. Ziel ist es, weitere Akteure wie Versicherungen und Landmaschinenhändler mit einzubinden. 2019 und 2020 liegt der Fokus der Arbeitsgruppe auf Fahrerschutz und Rückhaltesysteme (Gurten) bei sämtlichen Landwirtschafts-Fahrzeugen.