AlzChem stellt neues Gülleadditiv vor

«Eminex» ist ein Kalkstickstoff-haltiges Additiv von AlzChem zum Reduzieren von Methan-Emissionen aus Güllelagern. Die Firma spricht von einer Methan-Reduktion von bis zu 90 Prozent.

09.09.2021

Die Firma AlzChem hat diese Woche in München mit «Eminex» ein neues Additiv vorgestellt, mit dem Emissionen von Methan und CO2 aus Güllelagern und bei Biogasgärresten gesenkt werden können. Laut dem Spezialchemie-Unternehmen* aus Trostberg (Bayern) lassen sich durch die Zugabe des Kalkstickstoff-haltigen Aufbereitungshilfsmittels die Methan- und CO2- Emissionen während der Lagerung um bis zu 90 Prozent reduzieren. Die Anwendung sei einfach: «Eminex» wird als Granulat in BigPacks geliefert und muss bei gleichzeitigem Rühren der Gülle langsam ins Güllelager gerieselt werden. In der Gülle eingerührt, verhindere das Additiv die Bildung und spätere Ausgasung von Methan und CO2. Zudem werde «Eminex» selber innerhalb weniger Wochen abgebaut.  

Über die Aufwandmenge lasse sich die Dauer der Emissionshemmung exakt steuern, sagten die Verantwortlichen an der Medienkonferenz. Bei der Zugabe von 1,5 kg «Eminex» pro Kubikmeter Gülle halte die Wirkung mehr als 150 Tage und bei 3 kg sogar bis zu 270 Tage an. Diese Wirkung beruhe darauf, dass «Eminex» die Aktivität der gasbildenden Mikroorganismen und die damit verbundene Methanbildung unterdrücke. Untersuchungen der Forschungsanstalt Raumberg-Gumpenstein hätten gezeigt, dass die Methan-Emissionen durch «Eminex» deutlich reduziert werden können. Raumberg-Gumpenstein hat bei ihren Untersuchungen eine verminderte Gasfreisetzung von 88,8 Prozent festgestellt.

Die Firma AlzChem spricht bei den Kosten von 1.19 Euro pro kg «Eminex». Das wären dann 1190 Euro für 1000 Kubikmeter Gülle, wenn der Kubik Gülle mit 1 kg des Additivs behandelt wird. In diesem Zusammenhagen betonte AlzChem in München, dass der Landwirt dafür keine technischen oder baulichen Investitionen tätigen, also zum Beispiel keine Güllelager-Abdeckung installieren müsse.

Auswirkungen habe das Additiv auch auf die Homogenität der Gülle. Praxisversuche hätten gezeigt, dass sich beim Einsatz von «Eminex» keine Schwimmdecke bilde. Im Vergleich zur betriebsüblichen Güllelagerung müssten daher vor der Ausbringung der Gülle deutlich weniger Zeit zum Aufrühren und Homogenisieren aufgewendet werden. Die Verantwortlichen von AlzChem hoben hervor, dass «Eminex» keine abtötende Wirkung auf die Mikroorganismen in der Gülle habe. Feldversuche hätten zudem gezeigt, dass das Mittel in vielen Fällen eine verbesserte Stickstoffwirkung aufweise, beispielsweise in Mais.

In Deutschland ist «Eminex» ab sofort zugelassen. Im Biolandbau darf das Granulat nicht eingesetzt werden. Eine Einführung im Schweizer Markt soll 2022 erfolgen. Die Marktvorbereitungen seien am Laufen. röt

*AlzChem ist ein weltweit aktives Spezialchemie-Unternehmen mit vier Produktionsstandorten in Deutschland und einem Werk in Schweden. Im Bereich Landwirtschaft ist AlzChem unter anderem für den Kalkstickstoff-Spezialdünger «Perlka» bekannt. Die Firma erwirtschaftete 2020 einen Konzernumsatz von rund 379 Millionen Euro und beschäftigt rund 1630 Mitarbeiter.