Immer wieder schwere Unfälle mit Materialseilbahnen

Personentransporte sind auf Materialseilbahnen nicht zulässig. Trotzdem kommt es immer wieder zu Unfällen. Unterstützung bieten Bund und Kantone an.

28.04.2020

Wie das Bundesamt für Landwirtschaft BLW diese Woche schreibt, ist es in den letzten Jahren wiederholt zu schweren Unfällen auf Seilbahnen gekommen, die für den Personentransport nicht zugelassenen waren. Oftmals seien sich die Benutzerinnen und Benutzer gar nicht bewusst, wie gross die Gefahr ist. Sie lassen sich dadurch täuschen, dass mit der Bahn grosse Lasten transportiert werden. Materialseilbahnen haben jedoch keine automatisch wirkenden Bremsen, was durch die grossen Absturzhöhen und enormen Beschleunigungen unmittelbar lebensbedrohlich werden kann. Auf ansonsten unerschlossenen Alpen besteht aber wegen der Zeitersparnis und der anstrengenden Fussmärsche das Bedürfnis nach einer Alpstrasse oder einer Seilbahn mit «legaler» Personenbeförderung.

Aufgrund der hohen Investitionskosten scheuen viele Seilbahnbetreiber den Bau von Personenseilbahnen. Das BLW weist nun darauf hin, dass wie bei den Erschliessungsstrassen auch Seilbahnen (Personen- oder Materialseilbahnen) bei einem Neubau oder bei einer Erneuerung sowie Instandstellungsarbeiten mit Subventionen für Strukturverbesserungen unterstützt werden.

Bei subventionierten Erschliessungsvorhaben von Alpgebieten gibt es keine Standardlösung. Aus betrieblicher Sicht haben Alpwege für die Alpbewirtschafter meist einen grösseren Nutzen als Seilbahnerschliessungen. Es müsse deshalb von Fall zu Fall entschieden werden, ob eine Alperschliessung am Boden oder in der Luft sinnvoller, landschaftsverträglicher und ökonomischer ist, so das BLW.

Personenunfälle mit einer Materialseilbahn sind mit menschlichem Leid und rechtlichen Folgen verbunden: Als vorsorgliche Massnahme ist die Anbringung eines Verbotsschilds für Personentransporte bei Materialseilbahnen unerlässlich. Personen dürfen nur mit Seilbahnen transportiert werden, die für diesen Zweck zugelassen sind.
Bildquelle: www.unterschaechen.ch