Gesetzeskonform, aber nicht sicher?

HAFL-Dozent Roger Stirnimann äussert sich im aktuellen «Schweizer Landtechnik»-Interview zu den hydraulischen 2-Leiter-Bremssystemen.

16.08.2019

«Die heutigen hydraulischen 2-Leiter-Bremssysteme mit Druckspeicher sind zwar gesetzeskonform, aber nicht sicher». Das sagt Roger Stirnimann, Dozent für Agrartechnik an der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) Zollikofen im aktuellen Interview mit der «Schweizer Landtechnik» (siehe unten).

Bei den neuen Lösungen der hydraulischen 2-Leiter-Bremssysteme handle es sich sachlich betrachtet nicht um 2-Leiter-Systeme, sondern um 1-Leiter-Systeme mit Zusatzleitung. Somit seien diese Systeme nicht «echte» 2-Leiter-Systeme, bei denen die anhängerseitigen Druckspeicher permanent und automatisch auf ein bestimmtes Druckniveau gebracht und auf diesem gehalten werden. Kritisch sei dies, weil zahlreiche Sicherheitsfunktionen von diesem Druckspeicher abhängen, beispielsweise die automatische Betätigung der Anhängerbetriebsbremse im Falle eines ungewollten Trennens des Anhängers vom Zugfahrzeug. 

Um die Probleme aus der Welt zu schaffen, müsste die EU-Bremsenverordnung angepasst werden und die Hersteller sollten dafür sorgen, dass die Anhänger-Druckspeicher permanent und automatisch geladen werden, so Stirnimann im Interview.

Hintergrund für das Interview ist, dass neu gebaute Traktoren und auch Anhänger neu mit einem 2-Leiter-Bremssystem - pneumatisch oder hydraulisch - ausgerüstet sein müssen. Seit einiger Zeit hat sich deswegen fast eine Art «Glaubenskrieg» entwickelt. Während die pneumatischen 2-Leiter-Bremssysteme unumstritten sind, gibt es bei den am Markt erhältlichen hydraulischen 2-Leiter-Bremssysteme Bedenken zur Sicherheit.

Das vollständige Interview «Gesetzeskonform, aber nicht sicher?» können Sie in der neusten Ausgabe (Nr. 8/2019) nachlesen. (Abo Online Bestellen) oder per Telefon 056 462 32 00