Fläche wird auf 60 Hektaren ausgedehnt

Zuckerrüben: Erstmals wird im grossen Stil getestet, ob mit dem Pflanzen von Setzlingen der Anbau gegenüber der herkömmlichen Aussaat vereinfacht werden kann.

06.05.2021

Der Zuckerrübenanbau ohne chemisch synthetische Pestizide ist heikel und arbeitsintensiv. Innovative Landwirte und Berater testen seit zwei Jahren in Praxisversuchen an verschiedenen Standorten der Schweiz, ob der Anbau durch das Pflanzen von Setzlingen vereinfacht werden kann. Dieses Jahr werden die Versuche auf eine Fläche von 60 Hektaren ausgedehnt und erreichen damit einen marktrelevanten Umfang. Das schreiben der Schweizerische Verband des Zuckerrübenpflanzer, Fondation Rurale Interjurassienne, Bio Suisse, Schweizer Zucker AG und die Schweizerischen Fachstelle für Zuckerrübenanbau in einer gemeinsamen Mitteilung.

Gepflanzt werden pro Hektar rund 80'000 Setzlinge, die 10 bis 14 cm gross sind. Die Wachstumsperiode kann damit verlängert und die heikle Phase der Jugendentwicklung im Feld verkürzt werden. Die Zuckerrübenpflanzen haben Vorsprung gegenüber den Unkräutern und Schädlingen wie Schnecken und Erdflöhen. Zudem wird der maschinelle Einsatz zur mechanischen Unkrautbekämpfung erleichtert.

Noch steckt der Setzlingsanbau in den Kinderschuhen. Die Jungpflanzen kommen aus kontrolliert biologischem Anbau. Die Kosten betragen rund 3000 Franken pro Hektare, dazu kommen Maschinen- und Arbeitskosten. Das mehrreihige Pflanzen ist eine logistische Herausforderung und genügend Niederschläge sind für das gute Anwachsen der Jungpflanzen wichtig. Die Resultate aus den ersten zwei Versuchsjahren seien vielversprechend, heisst es in der Mitteilung. Die Erträge liegen mit durchschnittlich 65 Tonnen pro Hektare höher als in den gesäten BioVergleichsparzellen.
Bild: Thomas Alföldi FiBL