D: Förderprogramm bringt Hersteller ans Limit

Ein Förderprogramm in Deutschland bringt Gülletechnik-Hersteller an ihre Kapazitätsgrenzen. Es kommt zu Lieferengpässen.

09.06.2021

In Deutschland kommen die Hersteller von umwelt- und ressourcenschonender Landtechnik derzeit kaum mehr nach mit Produzieren. Grund dafür ist die so genannte «Bauernmilliarde», ein Programm zur Förderung von Maschinen, die Dünge- und Pflanzenschutzmittel besonders exakt ausbringen können (zum Beispiel Schleppschuhverteiler). Gefördert werden auch Geräte für die mechanische Unkrautbekämpfung oder bauliche Anlagen zur emissionsarmen Lagerung von Gülle. Das Gesamtvolumen der Investitionen beläuft sich für die Jahre 2021 bis 2024 bislang auf etwa 2,6 Mrd Euro, schreibt agrarheute.com.

Das Interesse der deutschen Bauern und Lohnunternehmen ist riesengross und hat nun entsprechende Auswirkungen. So ist es etwa zu Produktionsengpässen bei den Gülletechnik-Herstellern gekommen. Zusammen mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie ist aktuell die Produktionskapazität und damit die Lieferfähigkeit der Hersteller von Maschinen und Geräten beeinträchtigt, heisst es. Deshalb hat die deutsche Regierung nun die Lieferfrist für Landmaschinen im Rahmen des Investitionsprogramms Landwirtschaft bis in das Jahr 2022 verlängert und auch die Auswahl ausgeweitet.

Das Programm hat Auswirkungen auf andere Märkte. Weil Deutschland die Anschaffung neuer ressourcenschonender Landtechnik fördert, werde damit der Fokus auf neue Maschinen gerichtet und damit Werte im Markt für gebrauchte Landtechnik vernichtet. Das Programm dürfte zudem wohl auch Auswirkungen auf den Export haben und damit auf die Verfügbarkeit von neuen Maschinen der Gülletechnik-Hersteller in andere Länder, zum Beispiel in die Schweiz.