Am Wochenende droht Frostgefahr

Am kommenden Wochenende droht vielerorts Boden- oder gar Luftfrost. Entsprechend sind die Obst-, Beeren- und Weinbauern vorgewarnt worden.

03.05.2019

«Ab Sonntagmorgen bis Dienstag (5.5.-7.5.2019) und je nach Prognosemodell  auch schon bereits am Samstagmorgen (4.5.2019) muss vielerorts mit Bodenfrost gerechnet werden, wobei allenfalls auch eventuell mit Luftfrost auf 2 m über dem Boden gerechnet werden muss», schreibt die Fachstelle Obstbau vom Strickhof in der jüngsten Ausgabe des Obst-Info. Grundsätzlich ist bei niedriger Luftfeuchte die Frostgefahr erhöht, weil trockene Luft weniger Energie enthält. «Als Faustregel gilt bei mittlerer Luftfeuchte: Die Temperatur bei Sonnenuntergang minus 8°C ergibt die erwartende Tiefsttemperatur am nächsten Morgen», wird im Info festgehalten. Nasse Pflanzenteile können aber schon bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt Forstschäden erleiden, da sie zusätzlich der Verdunstungskälte ausgesetzt sind.
Es gibt verschiedene präventive Möglichkeiten, um sich etwas vor dem möglichen Boden- und auch Luftfrost zu schützen. In den Fahrgassen und Rebreihen ist der Grünbewuchs durch Mulchen möglichst tief zu halten. Zugleich können die Netze und Folien in der Schutzstellung geschlossen werden. Hier ist aber zu beachten, dass diese bei Schneefall geöffnet werden müssen, damit die Schneelast nicht ganze Anlagen und Gerüste einreissen können. Als weitere Massnahme bei den Erdbeeren empfiehlt die Fachstelle nachts das Abdecken der Felder mit Vlies, wobei ab -3° und auch im Tunnelanbau zwei Lagen eingesetzt werden müssen.  Im Feldbau ist insbesondere das Kraut der neuen bereits aufgelaufenen Kartoffelfelder gefährdet. Frost kann zu einem Absterben der oberflächlichen Grünteile  führen, so dass nach die Pflanze wieder neue Stauden bilden muss. Hier können bereits auch die vielfach eingesetzten Vliesabdeckungen ebenfalls einen gewissen Präventionsschutz bieten. Es kann auch schon eine mit Rotoren (Helikoptereinsatz) oder Gebläse erfolgten Umwälzung der Luftschichten einiges erreicht werden, sofern bereits in niedriger Höhe wärmere Luftschichten vorhanden sind.  
Wer auf direkte Frostschutzmassnahmen setzt, muss darauf bereits seit einigen Wochen oder gar Monaten sich vorbereitet haben. Aufgrund der Erfahrungen aus den beiden Frostjahren 2016 und 2017 sind beispielsweise zum Heizen eingesetzte Paraffinkerzen fast überall im letzten Moment kaum mehr zu haben, so dass man auf angelegte Lagerbestände zurückgreifen muss. Zudem kommen auch sogenannte Frostbuster zum Einsatz, wo auf mobilen oder auch stationären Fahrzeugen Luft mit einem Gasbrenner erwärmt und mit Gebläsen in die Kulturen geblasen werden. weitere setzen zudem auf das Anlegen und anzünden von kleinen Feuern mit Brennholzscheitern oder auch Pellets. Verschiedene Betriebe haben aber nach den letzten beiden Frostjahren mit teilweise erheblichen Schäden baulich aufgerüstet und in Anlagen für Frostbewässerungen investiert. Im Obstbau erfolgt dies mit einer Überkronenberegung, die in vielen Regionen wie im Südtirol oder auch im Wallis seit Jahrzehnten erfolgreich Anwendung findet.

RoMü