Mehr Zug-Kollisionen mit Grossvieh

Letztes Jahr kam es zu 12 Zug-Kollisionen mit Grosstieren wie Rindvieh oder Pferden. Das entspricht einer Zuhname gegenüber dem Schnitt der letzten Jahre.

11.03.2021

Für das vergangene Jahr meldet die SBB insgesamt 12 Zug-Kollisionen mit Grosstieren wie Rindvieh oder Pferden. Das schreibt die Beratungsstelle für Unfallverhütung BUL in einer Pressemitteilung. 2019 waren es 10 Kollisionen. Das sei eine deutliche Zunahme gegenüber dem Durchschnitt von 7.7 Ereignissen über die vergangenen 10 Jahre, schreibt die BUL. Mit Kleinvieh wie Schafen und Ziegen kam es im vergangenen Jahr zu keiner Kollision; das Jahresmittel der vergangenen 10 Jahre liegt hier bei 4 Ereignissen.

Erfasst werden bei den SBB die Kollisionsereignisse, wobei nicht zwischen involvierten Einzeltieren oder Tiergruppen unterschieden wird. Im Weiteren wurden 36-mal Nutztiere auf den Geleisen mit einer unmittelbaren Kollisionsgefahr (Ø10Jahre: 44.4) sowie 111-mal Nutztiere in Gleisnähe mit mittelbarer Kollisionsgefahr gemeldet (Ø10Jahre: 86.3).

Kollissionen mit Nutztieren bergen Entgleisungsgefahren für Züge und damit meist eine grosse Gefahr für viele Menschen. Für die Tierhalter kann das neben dem Verlust der Tieren auch rechtliche Folgen haben. Das muss nicht sein. Folgende Massnahmen tragen zu mehr Sicherheit für alle Beteiligten bei:

 

  • Zäune: Die Zaunanlagen müssen stets korrekt und stabil ausgeführt sowie den geweideten Tierarten in Ausführung und Höhe angepasst sein. Dies gilt insbesondere auch für Herbstweiden. Eine regelmässige Kontrolle stellt sicher, dass der Zaun ordnungsgemäss funktioniert.
  • Weideplatz: Parzellen müssen zur Beweidung geeignet sein. Weidewechsel oder Verladen von Gross- und Kleinvieh müssen gut vorbereitet, gesichert und mit geeigneten Hilfspersonen durchgeführt werden. Ein rechtzeitiger Weidewechsel bremst den Drang auszubrechen, weil zu wenig frisches Futter vorhanden ist.
  • Verhalten: Tiere in Gleisnähe müssen in ihrem Verhalten regelmässig beobachtet werden. Gerade die Anwesenheit von Wildtieren kann ganze Herden aufschrecken und Ausbrüche provozieren.